Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Elemente mit einer Flüssigkeit. I4I 
(z. B. elektrolytisch) niedergeschlagenem Kupferpulver überziehen, oder man 
nimmt statt des Kupfers Platin, Silber, Blei oder Eisen und platinirt diese Metalle, 
d. h. man überzieht sie mit Platinschwamm; oder endlich, man nimmt amalgamirtes 
Eisen, oder selbst gewöhnliches Eisen, bei welchem die Abscheidung von Wasser- 
stoff immer noch geringer ist als bei Kupfer. 
Nach dem Vorschlage FECHNER’s!) kann man ferner die Kupferplatten mit 
Salmiaklösung bestreichen; statt des Wasserstoffs setzt sich alsdann der Chlor- 
kupfer an dem Kupfer ab. In ähnlicher Weise bildet sich bei dem aus Kupfer, 
Schwefelpulver, Salzwasser und Blei bestehenden Element von BLAnc?) Schwefel- 
kupfer auf dem Kupfer, der Wasserstoff wird hierdurch abgehalten und verbindet 
sich überdies noch theilweise mit dem Schwefel zu Schwefelwasserstoff. 
Sehr verbreitet und in der That ausserordentlich brauchbar, falls es sich 
nicht um langdauernde und besonders kräftige Wirkungen handelt, ist die Chrom- 
sáurekette von BUNSEN?). Das positive Metall ist amalgamirtes Zink, das nega- 
tive Gaskohle von den Wánden der Gasretorten oder noch besser Kohle, die 
durch Glühen von Backkohlen und Coaks, Trünken mit Zuckerlósung und Er- 
hitzen bis zur Weissgluth hergestellt ist — eine Kohle, welche sich durch Homo- 
genitit, Festigkeit, stark negativ elektrisches Verhalten und relativ geringen Wider- 
stand auszeichnet. Als Flüssigkeit dient eine Losung von doppelt chromsauren 
Kali mit verdünnter Schwefelsáure, und zwar am besten 1 Gewichtstheil von 
jenem und 2 Theile von dieser auf 12 Theile Wasser. Man stellt diese Elemente 
je nach den Umständen in verschiedener Grösse und Form her und vereinigt 
sie häufig zu Tauchbatterieen. Wesentlich ist die Herstellung guter Contakte | 
zwischen den Kohlen- und den Fortleitungsdrähten, sowie die Erneuerung der 
Lösung, sobald sie dunkel geworden ist. Modificationen sind die Batterien von 
POGGENDORFF, DUCRETET, TROUVÉ, GRENET, LAURIE, PARTZ uU. s. W.; sie unter- 
scheiden sich von der BuwsEN'schen theils durch die Form der festen Bestand- 
theile, theils durch das Mischungsverhültniss der Lósung (z. B. GmENET 1 Kali 
und 3 Schwefelsäure auf 10 Wasser), theils endlich durch weitere Zusätze zu 
dieser Lösung, Aenderungen, durch welche entweder die Stärke oder die Con- 
stanz der Wirkung, jedoch nicht wesentlich, erhöht wird. Eine sehr eingehende 
Untersuchung der Verhältnisse dieser Batterie hat neuerdings LANDMANN*) ge- 
liefert. 
Das Element von PaBsT®) besteht aus mit Eisenoxyd präparirter Kohle, 
10proc. Eisenchloridlösung und einem Eisenkolben, der unter diesen Umständen 
sich sehr lange hält. 
Für viele Zwecke und namentlich in der Praxis verwendbar ist das 
LECLANCHE’sche Element®). Es besteht aus einer Zinkplatte, concentrirter Salmiak- 
lósung und einer Mischung von Braunstein, Gaskohle und Schellack, entweder 
in Pulver- oder in Cylinderform; diese Mischung befindet sich in einem Thon- 
cylinder, der ausserdem die Salmiaklósung theils im Innern enthàlt, theils aussen 
von ihr umgeben ist. BEETZ?) hat derartige Elemente kleinen Formats (mit Fort- 
1) FECHNER, Maassbestimmungen üb. d. galv. Kette. Leipz. 1831, pag. 62. 
?) BLANC, Compt. rend. 60, pag. 656. 1865. 
?) BUNSEN, vergl. WIEDEMANN, Elektricität I, pag. 740 ff. Daselbst auch die Literatur der 
Modifikationen. 
4) LANDMANN, Verh. Ver. z. Bef. d. Gewerbfleisses 1888. 
°) PABST, Centr. Z. f. Opt. u. Mech. 7, pag. 222. 1886. 
8) LECLANCHÉ, Compt. rend. 87, pag. 329. 1878. 
7) BEETZ, s, WIEDEMANN, Elektricität I, pag. 740. 
 
	        
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