168 Elektromotorische Kraft,
über der geraden Linie) und bei den Gemischen: Sulfat + Chlorid (etwas
darunter). Andererseits kommt aber auch, nämlich bei den Mischungen der
schwächeren Acetate und Sulfate, der Fall vor, dass die elektromotorische Kraft
im Maximum einen grösseren Werth erreicht, als jeder der beiden Endwerthe
(11138 gegenüber 1:129 und 1:102), oder auch einen absolut kleineren. Ferner
drücken z. B. schon kleine Mengen der Chloride die Kraft der Nitrate betrücht-
lich herab, beispielsweise schon eine kleine Spur von 0:867 auf 0'774. Schliess-
lich seien die Kräfte der reinen Flüssigkeiten angeführt, und zwar für die beiden
angewandten Concentrationen.
| Nitrate | Chloride | Sulfate | Acetate
1: 50 Molekeln | 0867 | 1:094 LO Au
139250; | 0740 0:982 1:102 | 1129
Aehnliche, aber nicht gleich systematische Untersuchungen für Lósungen von
Wasserstoff- und Zinksalzen mit Zinkamalgam und Quecksilber als Metalle (s. o.)
hat Speversl) angestellt und gefunden, dass die elektromotorische Kraft der
Mischungen nicht das Mittel, sondern meist nur wenig grósser als die kleinere
der reinen Kráfte ist.
Einfluss der Temperatur. Dieser Einfluss soll hier nur eben erwähnt
werden, da er im Zusammenhange mit der Wármetónung der Elemente (s. das.)
eingehend zu besprechen sein wird. Besonders wichtige Arbeiten hierüber
haben v. HkELMHOLTZ, CzaPsKi, F. BRAUN, STREINTZ, (GOCKEL, SCHANSCHIEFF,
G. MEYER u. s. w. veróftentlicht. Bei den Normalelementen (s. o.) sind übrigens
die für den Gebrauch erforderlichen, bezüglichen Angaben bereits gemacht
worden.
Andere Wirkungen und Einflüsse. Es sind ausserdem noch zahlreiche
andere Wirkungen auf die Grosse und Constanz der elektromotorischen Kraft
untersucht worden, die aber meist zu nahen Bezug zu den Erscheinungen der
Elektrolyse und der Polarisation haben, als dass sie hier besprochen werden
könnten. Nur einige mögen hier noch mit kurzen Bemerkungen Platz finden.
Drei Klassen von Stoffen, welche die Grósse der elektromotorischen Kraft von
Elementen besonders günstig beeinflussen, und zwar theils als erregende, theils
als Zusatzstoffe angewandt, sind die Superoxyde, die Alkalien und die
Stoffe Chlor, Brom, Jod. Es geht dies schon aus den obigen Zahlenangaben
vielfach hervor. KoosEN?) hat vielfache Combinationen eigens hieraufhin unter-
sucht und z. B.
für Zink in Kalilósung, Kupfer in Kupfervitriol . . Æ= 145 D
» Magnesium in Magnesiumsulfat, Platin in Brom Z — 2:6 D
gefunden. Noch etwas hóher hinauf gehen folgende Zahlen von J. REGNAULD 3),
die sich an die oben mitgetheilten anschliessen:
Natriumamalgam in Jodkalium mit gelóstem Jod |
Kohle in Jodkalium . . . +, . . … J
Dieselbe Kette, nur Brom statt Jod Ga Ce awe ai DGA,
Æ = 2-13 D.
» » » Chlor » » 4 . . . . 2:83 »
Dieselben drei Ketten mit Kaliumamalgam statt des
Natriumamalgams . . . . 216 resp. 2:63 resp. 2:86 ,,
1) SPEYERS, a. a. O.
2) KoosEN, WIED. Ann. 32, pag. 508. 1887.
3) J. REGNAULD, Compt. rend. 43, pag. 47. 1856.