Wasservoltameter. 247
2= 100 110 720 | 730 T0 | mo 760
#= 10° + 0-009 | + 0024 | +0:088 | + 0:053 | + 0-068 | + 0-082 | + 0-097
12° + 0-001 | ++ 0-015 | + 0-029 | + 0-044 | +0-059 | +0-073 | + 0-088
14° — 0-008 | + 0:006 | + 0:020 | + 0:035 | + 00-049 | + 0:064 | + 0-078
16° — 0-017 | — 0-003 | +0-011 | +0-026 | + 0-040 | + 0-054 | + 0:068
18° — 0-026 | — 0-012 | + 0-002 | + 00-016 | + 0-030 | + 0:045 | + 0:059
20° — 0-035 | — 0-021 | — 0007 | + 0-007 | + 0-021 | + 0-035 | + 0-049
22° — 0-044 | — 0:031 | — 0:017 | — 0-003 | + 0-011 | +0-025 | 2- 0:039
24° — 0054 | — 0-040 | — 0:026 | — 0:012 | -- 0001 | -- 0015 | + 0-029
Diese Berechnungsweise gilt übrigens, eventuell mit leicht ersichtlichen Modifi-
kationen, auch für die verwandten Voltameter. Allgemein dient zur Umrechnung
auf absolutes Maass die Angabe, dass ein Strom von 1 Amp.in 1 sec 0:0938 zug
Wasser zersetzt.
Gewichts-Wasservoltameter sind nach dem Vorgange von BuNsEN!)
neuerdings ebenfalls vielfach construirt worden, z. B. von LEDINGHAM?). Auch
hier muss man ähnliche Vorsichtsmaassregeln treffen wie oben, insbesondere die
erste Wügung des Apparates erst vornehmen, nachdem der Strom schon einige
Zeit hindurchgegangen ist, die gelósten Gasmengen durch Auspumpen beseitigen,
die frei zurückgebliebenen Gase durch Luft verdrängen u. s. w.
Silbervoltameter. Es ist dies der feinste aller einschlägigen Apparate,
seine Angabe verdankt man POGGENDORFF. Als Kathode, wo der Strom aus-
tritt und das Silber sich niederschlägt, verwendet man Platin, und zwar am besten
in Gestalt eines Platintiegels, in dem die Lösung sich befindet, anderenfalls ein
in ein beliebiges Gefäss hinabhüngendes Platinblech. Als Anode, wo der Strom
eintritt, ebenfalls Platin zu verwenden ist deshalb nicht vortheilhaft, weil dann
die Losung immer silberirmer wird; besser ist es, einen Silberstab anzuwenden,
der sich mit der Zeit und zwar entsprechend dem Niederschlage an der Kathode,
auflóst, wobei man jedoch durch geeignete Vorkehrungen verhindern muss, dass
Metallstückchen direkt in die Lósung hineinfallen oder sich gar an der Kathode
ansetzen; unter diesen Umstünden kann man dann auch den Gewichtsverlust
der Anode als Controlle für den Gewichtszusatz der Kathode benutzen. Als
Lósung verwendet man am besten eine solche von salpetersaurem Silber (3 Ge-
wichtstheile auf 7 Gewichtstheile Wasser) oder auch eine solche von Chlorsilber.
Die Zeitdauer des Versuches darf man wieder nicht zu klein wáhlen, den Tiegel
muss man vor den Wiágungen sorgfältig reinigen und trocknen. Die Umrechnung
auf absolutes Maass ‘ist gegenwärtig mit grosser Genauigkeit gesichert, da die
von Lord RavLEmH und. Mrs. SipGwick3) einerseits und von F. und W. Konr-
RAUSCHÍ) andererseits mit allen Cautelen durchgeführte Messung von a, d. h. des
elektrochemischen Aequivalents des Silbers, zu dem übereinstimmenden Werthe
1:118 mg pro sec, also 671 zig pro Minute geführt hat.
Kupfervoltameter. Von anderen Metallen findet am háufigsten das Kupfer
Anwendung. Als Anode benutzt man ein oder zwei Kupferbleche, letztere parallel
hángend und geschaltet, als Kathode, zwischen beide gehingt, ein Platinblech
oder ebenfalls ein Kupferblech, als Flüssigkeit eine nicht ganz concentrirte Lósung
1) BUNSEN, POGG. Ann. 91, pag. 620. 1854.
2) LEDINGHAM, El. Z. 1884, pag. 275-
3) Lord RAYLEIGH u. Mrs. SipGwick, Phil. Trans. 1884, 2, pag.411. — Vergl. auch
MASCART, Journ. de Phys. (2) 1, pag. 109. 1882 und 3, pag. 283. 1884.
4) F. u. W. KoHLRAUSCH, WIED. Ann. 27, pag. 1. 1886.