Schaltung von Bogenlampen und Glühlampen. 415
Tabellen angegeben ist und bei dem sie ihre normale Lichtstärke haben, so
hält der Kohlenfaden etwa 600—800 Brennstunden aus. Bei erhöhter Strom-
stärke aber nimmt die Lebensdauer ganz rapid ab, während sie bei geringerer
Stromstärke auch bedeutend zunimmt.
Die Glühlampen werden, wie erwähnt, alle paraliel geschaltet. Sie haben
deswegen grossen Widerstand und sind für hohe Spannungen und geringe Strom-
stärken eingerichtet. In einigen wenigen Fällen benutzt man aber auch Glüh-
lampen, namentlich für grosse Leuchtkraft von mehreren Hundert Normalkerzen,
in Serienschaltung, sogenannte Serienglühlampen. Diese haben dann sehr
geringen Widerstand, bestehen also aus dicken Kohlenstreifen, und werden mit
starkem Strom von verhältnissmässig geringer Spannung betrieben.
III. Schaltung von Bogenlampen und Glühlampen.
Eine Anzabl Bogenlampen allein, ohne Glühlampen, die von einer Maschine
gespeist werden sollen, schaltet man am besten hintereinander, da das
Leitungsmaterial dann am wenigsten Kosten macht. Da jedoch jede Bogenlampe
40—45 Volt Spannung braucht, so kommt man, mit dem nothwendigen Spannungs-
verlust in den Leitungen, schon bei ca. 20 Lampen auf etwa 1000 Volt Spannung,
welche man ungern in Betrieben anwendet, welche zugänglich sein müssen. Die
BrusH-Gesellschaft wendet allerdings Spannungen bis zu 2500 Volt an, betreibt
also etwa 50 Bogenlampen hintereinander.
Glühlampen werden im Allgemeinen stets parallel geschaltet. Da die ge-
bräuchlichen Spannungen der Glühlampen 50:65 und 100 Volt sind, so kann
man parallel mit den Glühlampen auch Bogenlampen verwenden und zwar bei
den beiden zuerst angeführten Spannungen je eine mit einem Widerstand, bei
der letzten, meist gebrauchten Spannung, je zwei hintereinander mit einem
Widerstand.
Die einfachste Vertheilung von Glühlampen und Bogenlampen in Parallel-
schaltung erhält man durch das Zweileitersystem. Bei diesem gehen von
der Maschine zwei Hauptleitungen aus, welche 100 Volt Spannungsdifferenz
haben, und es werden von beiden Leitungen Nebenleitungen abgezweigt, in
welche die Glühlampen und Bogenlampen (auch Motoren) parallel geschaltet
werden. Da die Hauptleitungen den Strom für alle Lampen führen müssen, so
müssen ihre Querschnitte sehr gross sein. Wenn daher die Lampen auf eine
grosse Fläche vertheilt werden müssen, so werden die Kosten der Leitung so
erheblich, dass thatsächlich in der Praxis sich dieses Zweileitersystem nur für
Flächen bis zu 600—800 % Radius eignet.
Um weitere Flächen mit Strom zu versorgen, ist man daher nach dem Vor-
gang von EpisoN und HoPkKINSON zu dem sogenannten Dreileitersystem über-
gegangen. Bei diesem werden zwei Maschinen von je 100 Volt Spannung hinter-
einander geschaltet, so dass an ihren Endklemmen eine Spannungsdifferenz von
200 Volt besteht. Von den beiden Endklemmen geht nun je eine Hauptleitung
durch die Stadt, so dass diese beiden Leitungen eine Spannungsdifferenz von
200 Volt besitzen und daher die gesammte Energie, weil mit doppelter Potential-
difterenz, mit der halben Stromstáürke fortleiten. Daher kónnen diese Leitungen
doppelt so viel Widerstand haben, als im früheren Fall Zwischen diese beiden
Lampen werden nun die Glüblampen zu je zweien hintereinander und alle solche
Paare parallel gescbaltet. Damit aber nicht immer die beiden hintereinander
geschalteten Lampen zusammen brennen müssen, was bei der Stromvertheilung
nicht angeht, so führt man noch von den mittleren Klemmen der beiden