422 Wärme und elektrische Arbeit von Ketten.
Daraus folgt: der Wasserstoff, wenn er aus dem Gaszustand sich mit Palla-
dium verbindet, entwickelt 4154 Cal. Es fragt sich nun: kommt diese Wirme-
menge dem Stromkreis zu gute (als elektrische Energie) oder tritt sie eintach
als lokale Wärme auf?
Käme sie dem Stromkreis zu gute, so müsste sie — bei zu vernachlässigen-
dem Widerstand des Elementes als JouLE’sche Wärme im Schliessungsbogen
erscheinen, wenn dem nicht so ist, so tritt sie im Element auf Er findet das
Letztere. Er verbindet: Zn|SH,O,|Pt — Rheostat — Zn|SH,O,|Pd und misst
aus dem in Smee entwickelten Wasserstoff die durchgegangenen Elektricitáts-
mengen. Der Rheostat hat so viel Widerstand, dass derjenige der Elemente zu
vernachlüssigen ist. Rheostat und je ein Element bleiben ausserhalb des Calori-
meters; einmal befindet sich der Smee, das andere Mal das Zn|SH,O, |Pd-
Element in der Bombe. Er findet:
Zn|SH,O,|Pd in Bombe; diese giebt 8850 cal.
Zn|SH,O,|Pt in Bombe; diese giebt 4668 cal.
Differenz 4182 cal.,
d. h. die Condensationswáàrme ist lokale Wáàürme. Sie ist, obschon mit dem
eigentlichen elektrolytischen Vorgang verbunden, doch nur ein sekundárer
Process.
12) Nach der gleichen Erwágung untersucht er auch andere Elemente und
kommt zu der folgenden wichtigen Unterscheidung!). Es giebt drei verschiedene
Processe:
1) Pro-elektrolytische — diese haben mit dem Strom nichts zu schaffen (etwa
chemische Lósung von Zink).
2) Syn-elektrolytische: ihre Energie ist dem Stromkreis entlehnt oder kann
in denselben übergeführt werden (transmissible, übertragbare Wärme) und im
äusseren Kreis Wärme liefern. Als solche führt er auf Grund der Versuche an
die Oxydation des Wasserstoffs im Grove.
3) Meta-elektrolytische: sie folgen auf die Elektrolyse. Sie háüngen daher
in gewisser, aber mehr zufilliger Weise mit ihr zusammen, aber ihre Energie
kann nicht in Würme des anderen Kreises verwandelt werden (Beispiele: Ver-
brennung von Wasserstoff im Stromkreis durch Wasserstoffsuperoxyd, Oxydation
des Wasserstoffs im Ammoniak durch den Sauerstoff bei der Elektrolyse des-
selben, Vereinigung von Kalihydrat mit SH4,O, bei K,SO,-Elektrolyse, wenn
beide nicht durch eine Thonzelle getrennt sind).
13) RAoULT?) bestimmte die Wárme (mit der FAvREschen Bombe), welche
in einem Platindrahte entwickelt wird; die Potentialdifferenz / an seinem Ende
maass er durch Abzweigung in Daniells als Einheit; die hindurchgegangene
Elektricitätsmenge M aus der Kupferabscheidung in einem der stromliefernden
Daniellelemente. Setzt man (immer wieder M = 1) die JourE'sche Wárme Q
Q— K.F,
so ist für # = Daniell, X die JouLEsche Warme. Er findet für alte Aequivalente
K — 23900 cal.
Diese Wärme bezeichnet er als VoLTA'sche Wärme. Eine direkte Ver-
gleichung mit der aus FavREs Wármetónungen berechneten chemischen Wárme
(23205) zeigt eine fast vollkommene Uebereinstimmung. Indem er nun die
elektromotorische Kraft einiger anderer Elemente (Pb Ac, |ZnAc,; AgAc,|CuAc;;
1) Compt. rend. 73, pag. 767. 1871.
?) Ann. Chim. Phys. (4) 4, pag. 392. 1865.