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Ansichten von EDLUND. 423
Pt|SH4,O, |Zn) mit dem Daniell und die so bestimmte elektrische Kraft mit der
aus den Würmetónungen berechneten vergleicht, findet er zwar theilweise erheb-
liche Abweichungen, kommt aber doch zu dem Schluss, dass sie sich im Wesent-
lichen in der durch die Theorie gegebenen Reihe folgen und meint, dass sie
im Allgemeinen wenig verschieden seien.
14) Diesen Ansichten gegenüber hob EpLUNp!) hervor, dass die bisherigen
Versuche nicht zu dem Schluss berecbtigen, dass die galvanische Wárme der
chemischen gleich sei. Er weist auf den früher?) von ihm ausgesprochenen
Satz hin: »Wenn ein galvanischer Strom einen Elektromotor in derselben Rich-
tung durchliuft, wie der Strom, welcher vom Elektromotor erzeugt wird, so ent-
steht Absorption von Wirme; geht der Strom in entgegengesetzter Richtung, so
entsteht Production von Wirme; die absorbirte resp. producirte Wärmemenge
ist proportional der durchgegangenen Stromsurke multiplicirt mit der elektro-
motorischen Kraft auf der Stelle, wo die Wirmeverinderung geschieht.«
EpLUND wendet diesen Satz auf frühere und eigene Versuche an. Der Satz
müsste aber lauten: es wird an der Stelle, wo ein Potentialsprung stattfindet,
eine durch das Produkt aus Potentialsprung und durchgegangene Elektricitäts-
menge gegebene Arbeit geleistet oder gewonnen. Ob sie aber als Wärme an
dieser Stelle erscheint, oder ob sie als Arbeit etwa an einer anderen Stelle ver-
wandt werden kann oder endlich sonstwo als Wárme auftritt oder theils als Ar-
beit, theils als Wárme, ist eine ganz andere Frage. Folgen sich z. B. die me-
talischen Leiter 4/5/44 in einem Stromkreis, so mag an der Stelle 4/2 eine
elektrische Arbeit verloren, an B/A eine ebenso grosse geleistet werden; beide
kónnen sich doch kompensiren, wie die Arbeiten im aufsteigenden und absteigen-
den Schenkel eines Hebers, der mit reibungsloser Flüssigkeit gefüllt sei. Der
Potentialsprung bedingt noch keine Wármeproduction an der betreffenden Stelle?).
Eine nothwendige Beziehung zu reversibeler Würme folgt nur aus thermischen
Veründerlichkeiten?). — Wenn andererseits in einem widerstandslosen Daniell-
element Elektricitát von niederem auf hóheres Potential gebracht wird, so wird
dazu eine entsprechende elektrische Arbeit verbraucht und diese kann im
äusseren Kreise entweder als Wärme oder als Arbeit oder in beiden Formen
erscheinen. Die Bestandtheile des Daniell verlieren diese Energie — thermo-
metrisch nachweisbare Wärme braucht aber in ihm nicht zu entstehen; ja sie
wird auch nicht entstehen, wenn alle Wärme in elektrische Energie übergeht.
Aber gerade um die doch im Allgemeinen auftretende Wärme dreht sich die
Frage. — Ich bin auf diese Frage bei dieser Gelegenheit eingegangen, weil der
gleiche Schluss (z. B. zur Ableitung der PELTIER'schen Wárme meist in der Ab-
sicht, aus ihr die wahre Potentialdifferenz zweier Metalle zu berechnen) noch
heute vielfach gezogen ist?).
15) Im Jahre 1878 hat der Berichterstatter die gleiche Frage von anderen
Gesichtspunkten aus angegriffen?). Die potentielle chemische Energie, welche
beim Zustandekommen einer chemischen Vereinigung verschwindet, tritt für ge.
wóhnlich als Wärme auf, d. h. sie verwandelt sich in die kinetische Energie
') EDLUND, PoGG. Ann. 159, pag. 420. 1876.
7) EDLUND, PocG. Ann. 137, pag. 481. 1869.
3) BRAUN, Ber. Berl. Acad. 291. 1885.
^) Vergl. u. A. BRAUN, WIED. Ann. 33, pag. 337. 1888.
5) Vergl. z. B. MASCART und JOUBERT, Electricité. T. I, pag. 275. Paris 1882 im An-
schluss an MAXWELL, Electricity, 8 248. 1873.
9) BRAUN, WIED. Ann. 5, pag. 182. 1878.