Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

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Kritik der Messungen von BRAUN. 431 
(Cu,O, 80, 44) zu rechnen die Wármetónung (Cu, SO, ag», welche aber nicht 
bekannt ist, nehmen, um sie mit den Chloriden in Parallele zu stellen. Dieser 
Einwand ist berechtigt; frei davon sind aber, wie auch OsTwALD hervorhebt, 
die direkt ermittelten Arbeitsfihigkeiten. 
2) G. WIEDEMANN!) hat eine Anzahl weiterer Bedenken erhoben, von denen 
die beiden wesentlichsten hier besprochen werden sollen. Nàümlich 
a) In den Zahlen für die Wármetónungen bei der Bildung von Salzen ist 
auch die Trennungswárme bei der Zerlegung eines Metallmoleküles in seine 
Atome enthalten. Es ist nun fraglich, ob diese Trennungsarbeit der Metallatome 
als elektrisch verwerthbare Arbeit zu rechnen ist oder nicht. Abgesehen davon, 
dass die ganze Fragestellung durch Hereinziehen solcher, doch recht hypotheti- 
scher Vorstellungen zu leicht aus dem Gebiete des Thatsüchlichen verschoben 
wird und auch 'TuowsoN's Theorie davon absah, ist dagegen Folgendes zu 
erinnern: bei Quecksilber (ich will von den erst neuerdings gewonnenen 'That- 
sachen, welche sich auf die Dampídichte anderer Metalle, kryoskopisches Ver- 
halten. der Amalgame beziehen, ganz absehen) hatte man zur Zeit, als die 
Versuche angestellt wurden, Grund zu der Annahme, dass es im flüssigen Zu- 
stand als einatomig enthalten sei; für seine Haloidsalze sind aber direkte Be- 
stimmungen der Arbeitsfáhigkeit ausgeführt und geben eine sehr erhebliche Ab- 
weichung von den Verbindungswürmen. — Vor allem hat G. WIEDEMANN über- 
sehen: wollte man in dem angeführten Grunde die Abweichungen suchen, so 
müssten die Arbeitsfihigkeiten desselben Metalles gegen verschiedene Halogene 
sich um eine constante Grósse unterscheiden. Dies ist aber nicht der Fall, wie 
die Zusammenstellung in der folgenden Tabelle (letzte Spalte) zeigt. 
  
  
  
  
  
  
  
| Wärme- | Arbeits- | Differen- | Wärme- | Arbeits- | Differen- 
tönung Q/fähigkeit Z|zen Q — Z tonung Q|fáhigkeit Z| zen Q—Z 
(Hg, Cl) .| 1253 | 94131 | 302 [Zn Cl, ap . | 2256 | 195 10g | 30 
(Hg, Bry) .| 98 6317: 25  |(Zn Br, ag) .| 18L:9 'i67 14:9 
(Hg, J,. .| 568 48 ] 15 $8 |n], ap .| 1214 |118 }49 31 
(Aga, Cl) | 117:5 97 | 12 20:5 ||(Cd, Cl,, ag) . | 1865 15941214 271 
(Ag,, Br,) | 908 [4.954 o | 5.8 | (Cd, Bry, ag) .| 1488 |138 4 10:8 
(Aga, Ja) - | 552 | 60 = has 48 | (Cd, Ja, 4) - 87:9 94 | — 61 
  
  
  
  
Auch die Differenz zwischen den Arbeitsfáhigkeiten von den Verbindungen 
je desselben Metalles mit Chlor, Brom, Jod ist nicht constant. Damit allein 
schon fällt auch die Möglichkeit weg, die Trennungswirme der Metalloidmolekiile 
etwa in der gleichen Weise heranziehen zu wollen. 
b) Dass die Concentrationsunterschiede und die ihnen entsprechenden 
Wármevorgánge, welche nach WiEDEMANN's Ansicht nicht genügend beachtet sind, 
zur Erklärung nicht ausreichen, geht aus den vielen Beobachtungen mit geänderter 
Concentration (einige sind auch oben angeführt) hervor. — Secundäre Processe, 
auf welche WIEDEMANN hinweist, kónnen auch nicht die Ursache sein; um diesem 
Einwand vorzubeugen, hatte der Verfasser die vielfachen und von vornherein 
sonst unnóthig erscheinenden Kontrolversuche mit angeführt, wonach demselben 
Process, mag er in Bildung oder Zersetzung des Salzes bestehen, die gleiche 
Arbeitsfáhigkeit (Beitrag zur elektromotorischen Gesammtkraft) beizulegen ist. Dies 
widerspricht aber der Natur des sekundáren Processes, dieser ist einseitig, kann 
nicht rückláufig sein; wenn z. B. aus FeSO,, a4 sich elektrolytisch Eisen ab- 
scheidet, welches das Wasser zersetzen mag und man wollte rechnen mit den 
. D) G. WIEDEMANN, Elektricitát, II, pag. 892. 
 
	        
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