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Elektrolyse sehr verdiinnter Lösungen. 473
abgeschieden werden wie Sauerstoff, Indess treten ausser dieser sekundären
Wirkung, der Bildung von H, und O, auch noch andere, weitere sekundäre
Wirkungen auf, so dass thatsáchlich die zu beobachtenden Volumina der beiden
Gase gewöhnlich nicht genau im Verháltniss von 9:1 stehen.
Die hauptsächlichsten Erscheinungen, durch welche die Elektrolyse des
Wassers beeinflusst wird, sind folgende:
1) Absorption der auftretenden Gase durch das Wasser.!)
2) Absorption des Wasserstoffs durch die Elektroden.
Platinelektroden absorbiren den Wasserstoff, namentlich wenn sie plati-
nirt sind. Der Wasserstoff kann dabei sogar durch die Platinplatte hindurch-
gehen und auf ihrer anderen Seite zum Vorschein kommen.?)
Palladiumelektroden absorbiren den Wasserstoff sehr stark und lassen
ihn auch hindurchwandern.3)
Nickel, Eisen, Kobalt, Zinn zeigen in manchen Füllen ebenfalls Ab-
sorption des Wasserstofts.*)
3) Bildung von Ozon im abgeschiedenen Sauerstoff. Doch beträgt die
Ozonmenge hóchstens 99.5)
4) Bildung von Wasserstoffsuperoxyd.9)
5) Bildung von Ueberschwefelsáure, S,0;?. Diese bewirkt haupsáchlich
eine Verringerung des Sauerstoffvolumens an der Anode.
6) Bei lufthaltigem Wasser kann der Stickstoff derselben mit dem Anion
Salpetersäure, mit dem Kation Ammoniak bilden.
Auch die Elektroden werden durch die entwickelten Ionen zum Theil
angegriffen,
Zunächst greift der Sauerstoff an der positiven Elektrode, der ozonisirt
ist, das Anodenmetall an, wenn es oxydirbar ist, und es bilden sich Superoxyde,
so bei Silber, Blei, Palladium. Bei Osmium bildet sich Osmiumsáure, OsO,,
bei Thallium Thalliumtrioxyd, bei Aluminium ein Suboxyd,) bei Gold Gold-
hydroxyd,?) bei Kupfer bildet sich Kupferoxyd.
I) BunseN, Ann. Chem. Pharm. 93, pag. I5. 1855.
7) Crova, Mondes 5, pag. 210. 1864; RooT, PoGG. Ann. 159, pag. 416. 1876; v. HELM-
HOLTZ ibid.
3) POGGENDORFF, PoGG. Ann. 136, pag. 483. 1860; RAOULT, Comp. rend. 69, pag. 326;
1869; BEETZ, WIED. Ann. 5, pag. 17. 4878.
4) RAOULT, Compt. rend, 69, pag. 826. 1869; HuGHxs, Beibl 4, pag. 676. 1880; BórT-
GER, PoGG, Ann. Jubelband, pag. 150. 1874; BELLATI und LUSSANA, Atti Ist. Ven. (6) 6,
pag. 1567. 1883.
5) MEIDINGER, Ann. Chem. Pharm. 88, pag. 64. 1853; SoRET, Pocc. Ann. 92, pag. 304.
1854; 118, pag. 623. 1863; BauMERT, Pocc. Ann. 89, pag.43. 1853; Mc. LEO, Journ.
Chem. soc. 285, pag. 591. 1886.
6) MEIDINGER, Ann. Chem. Pharm. 88, pag. 64. 1853; HOFMANN, PoGG. Ann. 132,
pag. 607. 1817; DuTER, Compt. rend. 104, pag. 354. 1887; RICHARZ, WIED. Ann. 24, pag. 183.
1884; 31, pag. 912. 1887; TrausE, Chem. Ber. 20, pag. 3345. 1887; RICHARZ, Chem.
Ber. 21, pag. 1616, 1675, 1682. 1888; KuriLow, Journ. russ. phys. Ges, 23 II, pag. 235.
1869; Beibl. 15, pag. 658. 1891.
7) BERTHELOT, Compt. rend. 90, pag. 269. 1880; RICHARZ, WIED. Ann. 24, pag. 183.
1884; 31, pag. 912. 1857.
8) WOHLER, Ann. Chem Pharm. 146, pag. 263. 1868; RUNDSPADEN, ebenda 151, pag. 306.
1870; WERNICKE, POGG. Ann. 141, pag. 114. 1870; POGGENDORFF, POGG. Ann. 54, pag. 358.
1841.
9) GRoTTHUS, Ann. chim. phys. 58, pag. 60. 1806; SCHIEL, PoGG. Ann. 159, pag. 493
1876; BERTHELOT, Compt. rend. 89. pag. 683. 1879.