Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
  
480 Elektrolyse. 
Fluor. 
Fluor wurde von MoissaN durch Elektrolyse reiner Flusssáure an der Anode 
dargestellt !). 
Gold. 
Goldchlorid in concentrirter wüssriger Lósung giebt an der Kathode, wenn 
der Strom schwach ist, dichtes Gold, wenn er stárker wird, pulverfórmiges Gold. 
Kaliumgoldchlorid giebt in verdünnten Lósungén unsichere Resultate, 
in concentrirten wird sekundär durch das Kalium Gold an der Kathode ab- 
geschieden. An der Anode bildet sich Goldchlorid und Chlor (s. Kalium). 
Ebenso verhält sich Cyangoldkalium und andere Doppelsalze. 
Indium. : 
Schwefelsaures Indium in wässriger Lösung giebt an der Kathode bei 
dichten Strómen Indium?). 
Essigsaures Indium und andere Verbindungen des Indiums mit organi- 
schen Säuren liefern ebenfalls Indium?). 
Jod. 
Jodsáure s. Wasserstoff. 
Kalium. 
Salpetersaures Kali, geschmolzen, giebt an einer negativen Elektrode von 
Au oder Pt eine grüne oder blaue Flüssigkeit, aus welcher sich Goldoxyd oder 
Platinoxyd abscheidet.*) 
Kalihydrat, geschmolzen, giebt an der negativen Elektrode Kalium,*) welches 
verbrennt. Ist die positive Elektrode aus Pt oder Ag, so lóst diese sich auf. 
Chlorsaures Kali, geschmolzen, giebt an der Anode ein Gemenge von Cl 
und O, mit etwas Ozon.9) 
Chlorkalium, geschmolzen, giebt an einer dünnen Kathode aus Eisen oder 
Graphit metallisches Kalium, welches man sammeln kann.) 
Cyankalium, geschmolzen, giebt an einer dünnen Kathode aus Eisen oder 
Graphit metallisches Kalium.) 
Arsensaures Kali in wüssriger Lósung giebt an der Kathode K, welches 
sich mit dem gelósten Salz wieder verbindet, und metallisches Arsen an der Ka- 
thode abscheidet.?) 
Bleioxydkalium. Das Kation K reducirt durch sekundáren Process Blei 
an der Kathode, an der positiven Elektrode bildet sich Bleioxydhydrat, gemengt 
mit Bleisuperoxyd.!?) 
Chlorkalium, Bromkalium, Jodkalium in wässriger Lôsung geben an 
der Kathode durch Wasserzersetzung des Kaliums KOH und H. 
Ebenso verhalten sich die 
!) Moissan, Compt. rend. 102, pag. 1543; 103, pag. 202, 256. 1886. 
2) SCHUCHT, Chem. News 47, pag. 209. "1883; GORE. Chem. News 49, pag. 205. 1884; 
Proc. Roy. Soc. 36, pag. 331. 1884. 
3) ibidem. 
*) HITTORF, POGG. Ann. 72, pag. 481. 1847. 
5) JANECZEK, Chem. Ber. (2) 8, pag. 1018. 1875. 
6) BRESTER, Arch. Néerl. I, pag. 296. 1866; Arch. 28, pag. 62. 1867. 
7) MATTHIESSEN, Ann. Chem. Pharm. 93, pag. 277. 1855. 
8) LINNEMANN, Journ. für prakt. Chem. 73, pag. 415. 1858. 
9) GAHN, GILB. Ann. 14, pag. 235, 1803. 
10) BECQUEREL, Ann. Chim. Phys. (3) 8, pag. 405. 1843; BEETZ, POGG. Ann. 61, pag. 209 
1844.
	        
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