516 Polarisation.
der HELMHOLTZ’schen Theorie berechnet. Es ergaben sich bei Lösungen von
schwefelsaurem Zink aus der Formel
cJ 0p
U, = 1755 (s — Pa + / 3 5) )
unter der Annahme /= 0, fiir e; — e, folgende Werthe:
Zinksulfatlósungen.
: U, | r3092 | 1
Spec. Gew. = — = Qi — Pa
7 | ke? 9
1:0996 0:274 | 08098 | 281-7 1:139
111620 | 0-1686 | 0:6280 3862 | 1:334
12057 | 01442 | 05064 4312 1:543
13183 | 01221 | 02871 4682 2:508
GRAETZ.
Polarisation.
I. Allgemeines.
Wenn ein galvanischer Strom durch eine elektrolytische Flüssigkeit fliesst,
so werden die Elektroden, welche den Strom in die Flüssigkeit leiten, stets
elektrisch different gegen einander. Es entsteht also in der elektrolytischen Zelle
eine elektromotorische Kraft, die einerseits während des Stromdurchgangs selbst
bereits wirkt, andererseits aber auch nach Aufhôren des elektrolysirenden Stroms
noch eine mehr oder minder lange Zeit anhält. Man bezeichnet diese elektro-
motorische Kraft als »die elektromotorische Kraft der Polarisation«,
den durch sie erzeugten Strom als »Polarisationsstrom«. Durch den Durchgang
des ursprünglichen, »polarisirenden« oder primären Stromes werden nämlich
die Elektroden in ihrer chemischen und physikalischen Beschaffenheit verändert,
und zwar entweder oberflächlich oder in ihrer ganzen Ausdehnung. Diese Ver-
änderung nennt man Polarisation, man sagt, die Elektroden seien polarisirt,
und durch diese Veränderung entsteht eben die elektromotorische Kraft der
Polarisation.
Die Polarisation der Elektroden kann entweder darin bestehen, dass die-
selben durch die aus der elektrolysirten Flüssigkeit abgeschiedenen Substanzen
selbst chemisch verändert werden. Das ist z. B. der Fall, wenn eine Bleiplatte
oder Silberplatte als positive Elektrode dient und an ihr Sauerstoff auftritt.
Dieser verwandelt dann das Blei oder Silber in Superoxyd.
Oder sie kann darin bestehen, dass die abgeschiedenen Substanzen die
Elektroden nur bedecken, oder auch in sie eindringen, ohne jedoch mit ihnen
in eine chemische Verbindung einzugehen. Dies ist der Fall, wenn sich Gase,
namentlich Sauerstoff und Wasserstoft an den Elektroden ablagern. Allerdings
ist auch hierbei häufig eine chemische Umwandlung, wenigstens in geringem
Grade, vorhanden, die aber dabei nicht die Hauptwirkung hervorbringt, sondern
nur secundäre Erscheinungen veranlasst. Die Thatsache, dass bei der Beladung
mit elektrolytisch abgeschiedenen Gasen die Elektroden elektrisch different gegen
einander werden, lässt sich am einfachsten dadurch zeigen, dass man zwei Platin-
drähte in ein Gefäss mit verdünnter Säure bringt, einen polarisirenden Strom