Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

Absolutes Schutzringelektrometer. 67 
Ring ist ein Metallgehäuse gesetzt, welches die bewegliche Scheibe umgiebt. 
Ring, Gehäuse und bewegliche Scheibe sind leitend verbunden, aber von den 
übrigen Theilen des Apparates isolirt. : 
Um die Potentialdifferenz zweier Leiter absolut zu messen, verbindet man 
die beiden Platten jeden mit einem der Leiter, hebt das Gewicht G ab, das die 
Platte in der Visirlage hilt, und schraubt die feste Scheibe so lange in die 
Hohe, bis sie durch die elektrische Anziehung die bewegliche Scheibe wieder 
in die Visirlage gezogen hat. In dieser Stellung ist die elektrische Anziehung 
gleich diesem Gewicht G (d. h. der Masse M mal der Beschleunigung £). Die An- 
ziehungskraft ist aber, wenn / die Fläche der beweglichen Scheibe, V die ge- 
suchte Potentialdifferenz, 7 der Abstand ist, gleich 
pif 
8nd?’ 
8xG 
V= qe 
Der Abstand Z wird dadurch bestimmt, dass man die Stellung der Mikro- 
meterschraube abliest, wenn die feste Scheibe bis ganz zur Berührung mit der 
beweglichen und dem Schutzring gehoben ist und davon abzieht die Stellung 
der Schraube bei der jeweiligen Messung. Damit die elektrische Anziehung hin- 
reichend gross sei bei nicht zu geringem Abstand der Platten, verbindet THOMSON 
Schutzring und bewegliche Platte mit einer constant geladenen Leydener Flasche 
und zwar bildet, wie in seinem Quadrantelektrometer, das Gehäuse des Elektro- 
meters selbst die Flasche. Um ihre Ladung constant zu erhalten, ist dann noch | 
ein Replenisher angebracht und zur Erkennung der Constanz ein Prüfelektro- 
meter, wie beim Quadrantelektrometer beschrieben wurde. Die feste Platte wird 
dann mit dem Körper verbunden, dessen Potential gemessen werden soll. Es 
ergiebt sich aus dem äquilibrirenden Gewicht und dem Abstand Z der absolute 
Werth der Differenz dieses Potentials gegen das der Leydener Flasche. Man 
kann auf diese Weise dann andere Elektrometer mit diesem absoluten graduiren. 
Aehnliche Elektrometer sind in TxowsoN, Reprint of Papers, pag. 292 ff, be- 
schrieben ?). GRAETZ. 
also wird 
  
Eigenschaften der Dielektrika. 
L Grundthatsachen in Bezug auf dielektrische Eigenschaften der Kórper. 
Die Gesetze der Elektrostatik, wie sie aus dem CouLoMP'schen Gesetz sich 
ergeben, insbesondere die Vertheilung der Elektricität auf Leitern durch Influenz 
nehmen keine weitere Rücksicht auf die zwischen den Leitern befindlichen 
Isolatoren als die, dass sie ihnen eben die isolirende Eigenschaft zuschreiben. 
Obwohl indess schon von MUssCHENBROEK, WILKE, CUTHBERSON und CAVENDISH %) 
gefunden war, dass die Substanz des isolirenden Mediums selbst einen Einfluss 
1) S. JAUMANN, Wien. Ber, 95 (2), pag. 651. PIONCHON, Journ. de phys. (2), pag. 231. 
1890. S. auch das Schraubenelektrometer von THOMSON (long range electrometer) bei QUINCKE, 
WiIED. Ann. I9, pag. 560. 1883. 
7) S. die Literatur in WIEDEMANN, Elektricität, Bd. II, pag. 1. 1883. 
 
	        
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