8 Magnetismus.
er ihm, wenn derselbe die Masse von 17 besüsse, eine Beschleunigung von
lcm in der Secunde ertheilen würde. Die Dimension der Polstirke m ist
hiernach
(m) = y Eri — VLAMT-3I3,
also
(m) — (£3 MYT-). (1)
Die Gauss'sche Einheit verhält sich zur jetzigen wie 1: 1000, d. b. man
muss, um von Zahlen, die in Gauss'schen Einheiten ausgedrückt sind, zu CG.S-
Zahlen überzugehen, mit 1000 dividiren.
Setzt man noch fest, dass Abstossung (Vergrósserung der Entfernung) eine
positive, Anziehung eine negative Grósse sein soll, und dass die Polstürken "i,
und z7, zugleich auch ausdrücken sollen, ob es sich um einen Nordpol (4-) oder
Südpol (—) handelt, so erhült man die Formel
221772
Ks
(2)
Wirkung zwischen Polpaaren.
Polpaare, einfache oder ideale Magnete. Ein wirklicher Magnet
besteht, wie die ráumliche Ausdehnung des anhángenden Eisenpulvers zeigt, aus
zahllosen magnetisch wirksamen Paaren. Da aber, je gestreckter seine Gestalt
ist, in desto hóherem Grade die Wirkung der beiden Paare, die alsdann seinen
Enden naherücken, die Wirkung der übrigen Paare übertrifft, so wird man
einen einfacheren Grenzfall eines Magneten erhalten, wenn man ihn sich über-
haupt nur als Combination zweier entgegengesetzter, um eine gewisse Strecke
entfernter, an Stärke gleicher Pole, als ein Polpaar, denkt. Einen solchen
Magneten kann man auch als idealen oder als einfachen Magneten (in nahe
liegender Analogie mit dem einfachen Pendel im Gegensatz zum physischen)
bezeichnen... Die Bedeutung eines solchen liegt aber nicht bloss darin, dass er
den einfachsten Grenzfall darstellt, sondern wesentlich darin, dass, wie sich
zeigen wird, jeder wirkliche Magnet in Bezug auf seine Wirkung nach aussen
mit einem derartigen idealen Magneten bis zu einem gewissen Grade identificirt
werden kann.
Die Wirkung zwischen zwei idealen Magneten kann man natürlich auf ganz
dieselbe Weise wie die zwischen zwei Polen angenähert beobachten — die An-
näherung wird hier aus naheliegenden Gründen sogar eine bessere sein — man
kann sie aber auch aus der Wirkung zwischen zwei Polen berechnen. Die
Wirkung zwischen zwei Polpaaren JV.$ und zs mit den Polstürken + M und
—m setzt sich nämlich aus den vier Wirkungen zwischen je zwei Polen zu-
sammen, und für jede dieser vier Wirkungen kommt eine andere der vier Ent-
fernungen ZVz, JVs, Sn, Ss in Betracht. Der allgemeinste Fall wáre der, in welchem
beide Polpaare ganz frei im Raume sich befinden, sie würden dann beide eine
Bewegung annehmen, und zwar eine fortschreitende und eine drehende, bis sie
sich. im Gleichgewicht befinden, was im Allgemeinen erst bei der Berührung
oder bei unendlicher Entfernung eintreten würde. Dieser Fall hat kein Interesse,
weil er sich im Raume nicht verwirklichen lüsst und auch in der Ebene nur
unvollkommen, und weil es sich ferner im Wesentlichen nur um die gegenseitige
Einwirkung, also auch die gegenseitige relative Lage der Polpaare zu einander
handelt, sodass man das eine von den beiden, es sei das Polpaar NS, fest auf-
gestellt denken kann. Der Anschaulichkeit halber môge das feste Polpaar als
Magnet, das freie als Magnetnadel (oder kurz Nadel) bezeichnet werden. Aber