174 Magnetische Induction.
quotienten d//dR, dJ'/dR und Z(7 — /')/à.R, deren Betrachtung auf manche
Verhältnisse ein neues Licht wirft.
Hysteresis. Die Remanenz beweist, dass der magnetische Zustand eines
magnetisirenden Kräften nicht unterworfenen Kôrpers von seiner Vorgeschichte
abhängt, d. h. ob und welche Kräfte vorher auf ihn gewirkt haben. Es liegt
nahe, von dieser speciellen zu der allgemeinen Einsicht überzugehen, dass
ein unter dem Einfluss einer magnetisirenden Kraft stehender Kórper einen
Magnetismus annehmen wird, dessen Betrag nicht bloss von der augenblicklich
wirkenden, sondern auch von den vorher wirksam gewesenen Kráften abhángt.
Am einfachsten tritt diese »magnetische Nachwirkung« in die Erscheinung
wenn man einen Eisenkórper einer Reihe wachsender und dann wieder fallender
Kräfte aussetzt, man erhált alsdann für jede der Kräfte auf dem Rückwege einen
anderen Werth für / als auf dem Hinwege und somit zwei verschiedene Curven
für den ansteigenden und absteigenden Theil der Versuchsreihe, und zwar liegt
die absteigende Curve
naturgemäss über der
ansteigenden. Wie
man einsieht, handelt
es sich hier um eine
magnetische Trägheit
der Körpertheilchen,
um ein Zurückbleiben
der Aenderungen des
Magnetismus hinter
den Aenderungen der
Kraft; man hat des-
halb für diese auch
für die elektrotechni-
—8000
—72000
—/6000 | . 2s
-440 —80 -60 —40 —20 © 20 40 60 8&0 ao Sche Praxis &dusserst
—— JR. wichtig gewordene
(P. 168.) Erscheinung nach
dem Vorschlage von Ewrxc den Namen Hysteresis eingeführt.
In Fig. 168 ist die Hysteresis graphisch dargestellt, wobei die Kraft Æ als
Abscisse, die Induction U als Ordinate gewählt ist. Der erste Zweig O4
der Curve entspricht ansteigenden Kräften, der zweite Zweig in seinem ersten
Stück AB wiederum auf Null abnehmenden Kräften, so dass OB der Betrag
des remanenten Magnetismus ist; lüsst man nun die Krifte weiter abnehmen,
d. h. wendet man nunmehr entgegengesetzte, von Null ansteigende Kräfte an,
so erhält man die”Fortsetzung B C des absteigenden Curvenzweiges; und man
sieht, dass bei diesem Verfahren der remanente Magnetismus OB ziemlich rasch,
nämlich schon durch die Kraft — O.D vernichtet wird und dann weiterhin
entgegengesetzte Magnetisirung erzeugt wird; anfänglich ist diese natürlich kleiner
als die positive Magnetisirung durch gleich grosse positive Kräfte (z. B. U=
— 5800 für Æ = — 30, während U= + 8400 für Æ= + 30 war), allmählich
wird dies aber eingeholt, und für eine der positiven Maximalkratt gleiche nega-
tive Maximalkraft erreich auch Ü einen dem früheren positiven Maximum gleichen
negativen Werth; lässt man schliesslich wieder abnehmende negative Kräfte bis
zur Null und dann weiter steigende positive wirken, so erhält man den Zweig
CEA, so dass sich die Curve schliesst; O.Z ist der negative remanente Magne-
tismus, OF die ihn zerstórende positive Kraft. Sieht man von dem ersten Zweige