Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
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190 Magnetismus der verschiedenen Körper. 
Kehren wir nun zu unserer Hauptbetrachtung zurück. Die Gründe, 
welche die Einfachheit der obigen Vorstellungen über den Haufen werfen, 
sind zahlreich. Zunächst ist, wie wir aus dem vorigen Artikel wissen, die 
Form der Körper von grossem Einfluss auf ihre Magnetisirung, es ist also 
nicht erlaubt, Körper verschiedener Form, wie dies vielfach geschehen ist, 
mit einander zu vergleichen. Noch wesentlicher ist aber der Einfluss der 
Form auf die Remanenz, und es ist besonders hervorgehoben worden, dass der- 
selbe Stoff, also z. B. genau dieselbe Eisensorte bei verschiedener Form einen 
sehr verschiedenen Bruchtheil ihres Magnetismus dauernd bewahrt; man muss 
eben unterscheiden zwischen demjenigen Werthe des remanenten Magnetismus, 
welcher auftritt, wenn keine entmagnetisirende Kraft nachwirkt, was bei Ringen 
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-44 -40 -30 -32 -28 —24 —20 46 —2 -8 —4 
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(P. 170.) 
und Jangen dünnen Stüben der Fall ist, und den mehr oder weniger kleineren 
Werthen bei Schwáchung durch eine entmagnetisirende Kraft. Wie gross diese 
Schwächung meist ist, geht am besten daraus hervor, dass man früher meist 
schlechtweg sagte, weiches Eisen zeige keinen oder nur ganz geringen remanenten 
Magnetismus, wáührend z. B. die Tabelle auf pag. 172 erkennen lüsst, dass er 
bei einem dünnen Drahte rund 802 des gesammten Magnetismus ausmacht. 
Dabei kommt ein weiterer Umstand sehr wesentlich in Betracht, nämlich die 
Art und Weise, wie das Eisen magnetisirt und wieder entmagnetisirt worden 
ist, und ob dieser Process einmal oder wiederholt stattgefunden hat. Am deut- 
lichsten kann man alle diese Verhältnisse sich durch Betrachtung eines Kreis- 
processes von der Art des in Fig. 168 dargestellten veranschaulichen. In Fig. 170 
ist ein solcher für weiches Eisen (ausgezogen), hartgezogenes Eisen (gestrichelt) 
und harten Stahl (punktirt) neben einander verzeichnet. Wie man sieht, steigt 
allerdings die Curve beim Stahl nicht so schnell und nicht so hoch wie beim 
weichen Eisen, d. h. der Stahl wird langsamer und schwücher magnetisirt, aber 
auf dem Rückwege schneidet die Stühlcurve die Ordinatenaxe nicht in einem 
hóheren, sondern in einem tieferen Punkte als die Eisencurve, d. h. der remanente 
Magnetismus des Stahls ist in diesem Falle kleiner als der des Eisens, und man 
 
	        
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