Magneteisenstein; Eisenpulver. 195
Die angeführten Zahlen bilden das Material für die Entscheidung der Frage,
was für Eisen- resp. Stablsorten man für bestimmte praktische Zwecke zu wáhlen
habe, wobei es darauf ankommt, ob man starken temporáüren, starken perma-
nenten Magnetismus oder starke Permeabilitát braucht. Es muss aber in dieser
Hinsicht auf die elektrotechnische Literatur verwiesen werden.
Magneteisenstein. Die Angaben über dieses Mineral lauten ausser-
ordentlich verschieden, was z. Thl. auf die sehr schwankende chemische Be-
schaffenheit desselben (von zwei von ABT benutzten Stücken enthielt z. B. das
eine 17, das andere 612 Eisen) z. Thl auf die verschiedene Form der den
Beobachtungen zu Grunde liegenden Stücke zu schieben ist BECQUEREL fand
den specifischen Magnetismus etwa halb so gross wie beim Eisen. A. L. Horz!)
verglich den Magnetit mit Stahl und fand den temporären Magnetismus in drei
Fällen ziemlich übereinstimmend zu 93, 84, 77% von dem des Stahls, den per-
manenten beträchtlich grösser und zwar in einem von der Kraft ziemlich unab-
hängigen Verhältnisse, im Mittel 1:3, 1:45, 1:55 bei den 3 Stücken. Trotzdem
wird der Magnetit, wie Horz fand und sich nach den damaligen Vorstellungen
noch nicht zu erklüren vermochte, leichter entmagnetisirt, d. h. seine Coércitiv-
kraft ist kleiner. Zu qualitativ ähnlichen, quantitativ jedoch abweichenden Er-
gebnissen ist neuerdings ABT?) gelangt, der ungarischen Magnetit, und zwar zu
gleichartigen Prismen verarbeitet, benutzte; das eine Stiick (I.) enthielt (s. o.) 17,
das zweite (IL) 619 Eisen. Die folgende kleine Tabelle enthált für verschiedene,
leider nicht in absolutem Maasse gegebene Krätte Æ das Verhältniss der tempo-
ráren (Z7) und permanenten (P7) Magnetismen für Magnetit und glasharten Stahl:
X 315 51:2 64:0 (15 79:0 95:5 99:5
1.4 7. . 025 0:23 0:21 0:20 0:18 0:24 0:24
Po LYRA 1:22 1:54 1:50 1:56 1:75 1:82
AR 385 905 65:8 12:2 82:0 940 98:5
31.3.7 +037 0:39 0:35 0:38 0:31 0:38 0:31
£ 200 2:61 2:73 2:65 2:51 2:24 2:21
Das Verhàltniss der Z'ist also constant, bei I. etwa 0:92, bei ITI. etwa 0:36,
d. h. der Magnetit nimmt etwa 1—2 von dem temporären Magnetismus des
Stahls an; dagegen ist der permanente (bis auf eine Ausnahme) bei Magnetit
grösser, das Verhältniss wächst bei I mit steigender Magnetisirung bis zu 1:82,
bei II wáchst es bis 2:73, um dann wieder auf 2:21 abzunehmen. Die Zahlen
beziehen sich auf die Gewichtseinheiten; für die Volumeneinheit wird die Ueber-
legenheit des Magneteisensteins noch grósser.
Die einzigen absoluten Bestimmungen sind bisher von pu Boris?) und zwar
nach der optischen Methode (pag. 166) ausgeführt worden; hiernach steigt der
Magnetismus des Magnetits mit der magnetisirenden Kraft rasch an und erreicht
etwa bei Æ — 1500 das Maximum | — 350, d. h. etwa 1 von dem des Eisens.
Der Werth des remanenten /' ist leider nicht angegeben.
Eisenpulver. Ueber den Magnetismus pulverfórmigen Eisens haben Cov-
LOMB4£) BónNsTEINS) "TOÓPLER und v. ETTINGSHAUSENS), v. WALTENHOFEN), AUER-
1 A. L. Horz, WIED. Ann. 5, pag. 169. 1878.
7) ABT, WiED. Ann. 45, pag. 8o. 1892.
3) pu Bois, Phil. Mag. (3) 29, pag. 301. 1890.
4) COULOMB, vergl. WIEDEMANN, Galv. (2) 2, pag. 420.
5) BORNSTEIN, PoGG. Ann. 154, pag. 336. 1875.
6) TÔPLER u. v. ETTINGSHAUSEN, PoGG. Ann. 160, pag. 1. 1877.
7) v. WALTENHOFEN, Wien. Ber. 89 (2). 1873.
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