Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

Absolute Messungen; Wismuth; Eisenchlorid. 205 
Hinsicht ist es zunächst, wenigstens fiir einen diamagnetischen und einen para- 
magnetischen Stoff nach möglichst vielen Methoden den absoluten Werth des 
Magnetisirungs-Coëfficienten x (Susceptibilität) zu ermitteln, um auf diese Weise 
ein Urtheil tiber den Grad von Sicherheit und Genauigkeit, der erreicbbar ist, 
zu gewinnen; wegen der Grôsse der Wirkung eignet sich hierzu das Wismuth 
einerseits und das Eisenchlorid andererseits am besten. 
Wismuth. Für dieses Metall sind absolute oder doch auf absolute reducir- 
bare Bestimmungen, insbesondere von CHRISTIE!), TÔPLER und v. ETTINGSHAUSEN?) 
RowLAND und Jacques*) und v. ETTINGSHAUSEN*) allein durchgeführt worden, 
und zwar von dem Letztgenannten nach vier verschiedenen Methoden. Bei der 
ersten wurde die Inductionswirkung des diamagnetisirten Wismuths mit derjenigen 
einer gegebenen, von einem bekannten Strome durchflossenen Spirale verglichen; 
bei der zweiten wurde —- mit Benutzung der Torsionsmethode — die Kraft be- 
stimmt, mit welcher ein Wismuthstück, das nahe dem Ende einer stromdurch- 
flossenen Spirale conaxial mit ihr aufgehängt ist, abgestossen wird, ein Verfahren, 
das sich schon für sehr kleine, verfügbare Mengen der betr. Substanz anwenden 
lässt; bei der dritten wurde der Einfluss der diamagnetischen Kräfte auf die 
Schwingungsdauer eines Stäbchens im unhomogenen Magnetfelde, z. B. nahe dem 
Ende einer Spirale, gemessen (man könnte auch, wie es Andere gethan haben, 
zwischen den Polen eines RUHMKORFF'schen Magneten operiren, kann dann aber 
die Feldstärke nicht so einfach auswerthen); bei der vierten Methode endlich 
wurde die diamagnetische Fernwirkung direkt zur Messung benutzt. Wie sich die 
Methoden in der wirklichen Ausführung gestalten, kann hier nicht angegeben 
werden; es sei nur bemerkt, dass die beiden letzten unter der Schwáche der 
Wirkung leiden und ebenso wenig wie die erste der zu zweit genannten eben- 
bürtig sind. Ausser auf diesen direkten Wegen kann man zu absoluten Werthen 
für das Wismuth natürlich auch gelangen, indem man es nach irgend einer 
Methode, z. B. nach dem Inductionsverfahren (W. WesER)?) mit Eisen vergleicht, 
muss dabei aber zwei Punkte sehr wesentlich beachten, námlich die Mitwirkung 
der Gestalt des benutzten Eisenkórpers und die Abhàángigkeit seiner Susceptibili- 
tit von der magnetisirenden Kraft (s. Art. »Magnetische Induction«, pag. 168). 
Die zahlenmássigen Ergebnisse der erwähnten Versuche sind folgende: 
Absolute Werthe von x für Wismuth 
(die vier Reihen für die zweite ETTINGSHAUSEN'sche Methode beziehen sich aut 
vier verschiedene Wismuthproben) 
  
  
  
Beobachter | äusserste Werthe | Mittelwerth 
v. ETTINGSHAUSEN, 1. Methode | 13:35 bis 13-82 - 10-58 | | 13:57-10—6 
» 3. n iG [O18:89. 5,» 14708 » 19:909 5, 
b 9. » 14:41 ,,; 14:80 » 14:54 
2. 3 13:41: ,, 1354 » 13:49.» 
h 2. :; 14-09 ,, 14:13 » 14:11 » 
p Bi m — 15:3 » 
5 4. » 131: „13:6 5 13:35...» 
» Hauptmittel — 14:05... 
  
1) CHRISTIE, PoGG. Ann. 133, pag. 589. 1858. 
2) TÖPLER u. v. ETTINGSHAUSEN, PoGG. Ann. 160. pag. I. 1877. 
3) RowLAND u. JACQUES, Sill. Journ. 18, pag. 360. 1879. Die Zahlen sind unbrauchbar. 
4) v. ETTINGSHAUSEN, Wien. Ber. 85 (2) pag. 37. 1882 u. WIED. Ann. 17, pag. 272. 
5) W. WEBER, Elektr, Maassbest., insb. iiber Diamagnetismus, pag. 523. 
 
	        
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