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216 Magnetismus der verschiedenen Körper.
mit der magnetisirenden Kraft proportional wáre. Existirte dagegen, wie bei
den ferromagnetischen Substanzen, eine Annáherung an den Sáttigungszustand, so
müsste für grosse Kräfte x abnehmen; und fände wie dort im Zusammenhange
mit der Coercitivkraft auch hier für kleine bis mittlere Kräfte ein rascheres als
proportionales Ansteigen des Moments statt, so müsste für mässige Kräfte x zu-
nehmen; für eine gewisse mittlere Kraft müsste also x ein Maximum aufweisen.
Zur Entscheidung dieser Frage liegt ein ausserordentlich reichhaltiges, wenn auch
nur theilweise ganz zuverlässiges Material vor. Die älteren Autoren, E. BECQUEREL,
TYNDALL, JOULE, REICH, CHRISTIE, ARNDTSEN!) u. A. haben sämmtlich Proportio-
nalität zwischen Moment und Kraft, also constante Susceptibilität gefunden; nur
PLÜCKER glaubte die Annäherung an das Maximum des Moments beobachtet zu
haben, und in einigen wenigen Fällen fand auch BECQUEREL Abweichungen von
der Proportionalität. In neuerer Zeit ist bald Constanz, bald Variabilität von x
gefunden worden, und es seien zunächst die letzteren Arbeiten erwähnt.
So erhielt SıLow?) für Eisenchloridlösung nach den früher erwähnten Methoden
folgende Zahlen (/ Feldstärke mit der Horizontalcomponente des Erdmagnetismus
als Einheit).
1) /=046 082 1:12 1:48 2:15 2:89 4:36 6:64
x. 10°=— 34 62 122 148 179 138 105 72
2 /—115 1:60 1-81 2:13 3:73 654 12:60
*:109— 96 131 142 111 70 65 55.
Diese Zahlen zeigen immerhin eine nicht unbeträchtliche Gesetzmässigkeit,
und es folgt aus ihnen, dass wie beim Eisen so auch beim Eisenchlorid x erst
steigt und dann fällt; sonderbar ist nur, dass das Maximum bei einer so kleinen
Kraft, nämlich etwa 03 bis 04 C.G. S. Einheiten eintritt, während es beim
Eisen erst bei 3 bis 5 Einheiten eintritt. SCHUHMEISTER (s. ob.) findet — jedoch
seltsamer Weise gerade mit Ausnahme des Eisenchlorids — für grosse Kräfte
veränderliches x, und zwar nimmt es bei den diamagnetischen Flüssigkeiten
(Wasser, Alkohol, Schwefelkohlenstoff und Aether) ab, bei den magnetischen
Gasen (Sauerstoff und Stickoxyd) hingegen zu, jenes um rund 20%, dieses bis
auf mehr als das Doppelte. Endlich findet QuiNckE für sehr starke Kräfte
(6000 bis 12000) eine wenn auch geringfügige und nicht bei allen Stoffen deut-
liche Abnahme der Susceptibilitàit, am deutlichsten ist sie bei Te Cl,, FeSO,,
MNCl,, Br, P, Hg; bei den Gasen ist das Ergebniss nicht einheitlich, indem
sich bei einer Versuchsreihe eine nicht unbetrüchtliche Abnahme, bei einer
anderen ungefáhre Constanz von « ergab.
Diesen Ergebnissen stehen andere gegenüber, bei denen sich x als constant
herausstellt. So die von G. WiEDEMANN für Eisenchlorid, von EATON?) für Eisen-
chlorid, Wasser, Alkohol, Aether und Schwefelkohlenstoff (die Zahlen zeigen
freilich für eine durch 2 resp. 4 resp. 6 Elemente erzeugte Feldstürke eine regel-
müssige kleine Zunahme von durchschnittlich 69, mit Ausnahme des Eisen-
chlorids) "TóPLER und v. ETTINGSHAUSEN für Wismuth, v. ETTINGSHAUSEN für
Wismuth und Eisenchlorid (meistens ganz geringfügige Abnahme), insbesondere
aber pu Bois?) der die Kraft von 700 bis 10000 wachsen liess und dabei unter
andern folgende Zahlen erhielt (X Kraft, (x) Relativzahlen für die Susceptibilitát).
*) Die Literatur s. bei WIEDEMANN, Elektricitit 3, pag. 825. u. f.
7) SiLOw, WIED. Ann. II, pag. 324. 1880.
3) EATON, WIED. Ann. I5, pag. 225. 1882.
^) pu Bois, WIED. Ann. 35, pag. 137. 1888.
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