Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
234 Beziehungen des Magnetismus zu anderen Erscheinungen. 
I. Beziehungen zur Elasticität, Mechanik und Akustik. 
a) Beziehung zum longitudinalen Zug und Druck. 
Einfluss von Lángsspannung auf den Magnetismus. Die Beob- 
achtung, dass ein Eisenstab, wenn er im magnetischen Felde einem Lingszuge 
unterworfen wird, seinen Magnetismus ändert, ist zuerst von MATTEUCcI!) ge- 
macht worden; später haben sich WERTHEIM®), ViLLARI3), W. THomson%), 'Tow- 
LINSON?), EwiNG?) u. A. hiermit beschäftigt, und die Erscheinung wurde auch bei 
Nickel und Kobalt constatirt. 
Im Nickel ist sie sogar verhältnissmässig am einfachsten, und es ist daher 
gut, mit ihm zu beginnen. Die Versuchsmethodik ist meist sehr einfach, der 
Apparat besteht aus der Magnetisirungsspirale, in welcher der Stab oder der 
Draht steckt, einer Inductionsspirale zur Messung des Magnetismus resp. seiner 
Aenderungen und einer Zug- resp. Druck-Vorrichtung. Beim Nickel wird der 
Magnetismus durch Längszug vermindert, und zwar desto mehr, je kräftiger der 
Ae TAT) 
20 7 J 
15 
300 
70 200 
100 
  
0 0 20 30 40 50 60 20 80 90 
: P 
  
(P. 178.) 
Léngszug ist. Dies gilt vom temporären Magnetismus ebenso wie vom remanenten, 
vom letzteren sogar quantitativ in noch höherem Grade; die Figur 173 zeigt 
dies besser als Zahlenreihen, und sie lässt auch erkennen, dass die Abweichung 
der Grösse x von der Constanz, also die Wölbung ihrer Curve nach oben, immer 
kleiner wird, und dass mit wachsender Belastung der Inflexionspunkt der Curve 
immer weiter nach rechts rückt, d. h. der Maximalwerth von x erst bei einer 
immer grósseren Kraft eintritt; man kann aus alledem schliessen, dass die Unter- 
schiede des Magnetismus in stärkeren Feldern immer kleiner werden. Umgekehrt 
hat Längsdruck auf Nickel zur Folge, dass sich der Magnetismus steigert, das 
Maximum von x früher eintritt und das An- und Abschwellen von * stürker wird. 
Mit wachsender Feldstürke zeigt sich hier noch deutlicher, dass die Curven sich 
nähern, und es ist auch einleuchtend, dass im Zustande der Sättigung der 
7) MarTEUCCI, Compt. rend. 1847; Ann. Chim. Phys. 53, pag. 416. 1858. 
7) WERTHEIM, Compt. rend. 35, pag. 702. 1852; Ann. Chim. Phys. 50, pag. 385. 
1857. 
3) VILLARI, PoGG. Ann. 126, pag. 87. 1868. 
4) W. THOMSON, Proc. R. Soc. 23, pag. 445 u. 473. 1875; 27, pag. 439. 1878; Trans. 
R. Soc. 166 (2), pag. 693. 1877; Reprint II, pag. 332. 
5) ToMLINSON, Phil. Mag. (5) 29, pag. 394. 1890. 
$) EWING, Trans. R, Soc. 1885 (2), pag. 523; bes. Cap. 3, 6, 7; Magn. Ind., pag. 182. 
  
  
 
	        
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