236 Beziehungen des Magnetismus zu anderen Erscheinungen.
Curven, die der geringsten Feldstärke entspricht, steigt durchweg, die oberste
fällt durchweg, die dazwischen liegenden steigen erst und fallen dann; für jede
Feldstärke giebt es eine bestimmte Belastung, bei welcher der Magnetismus am
grössten ist, und dieser kritische Belastungswerth rückt mit wachsender Feldstärke
immer weiter abwärts. Wie sich der kritische Punkt mit der Belastung und
ausserdem auch mit der Temperatur ändert, hat des näheren TOMLINsoN!) ge-
Auch der remanente Magnetismus wird,
J pe zeigt.
X Nz wenn die vorausgegangene temporüre Magneti-
200 ] SURES N sirung schwach war, durch Zug erhöht, da-
/ N N gegen vermindert, wenn sie stark war. Bei
/ / 7 we gehártetem Eisen sind die Aenderungen des
e i J p. Magnetismus, analog, aber wesentlich grösser,
| / J Die Curven in der rechten Hilfte der obigen
| / Figur wurden übrigens nicht etwa erhalten,
| Jag indem man im magnetischen Felde die Be-
500 H—- 4 N lastung erhöhte, sondern gerade wie die Curven
» f V der linken Hàálfte, indem man nach der Be-
7 7 py lastung das Feld herstellte und wachsen liess;
/ | A erstere wurden aus letzteren einfach um-
2 / J gerechnet.
or] |! Wenn man direkt Versuche der angedeu-
y | teten Art anstellt, erhält man zwar ähnliche
300 / i Curven, wie die oben rechts sichtbaren, sie sind
| aber durch verschiedene Umstánde complicirt.
Erstens ruft nämlich eine erstmalige Belastung
oder Entlastung im magnetischen Felde be-
sondere Wirkungen hervor; dehnt man einen
Stab, der sich in einem nicht zu starken Felde
befindet, nach und nach, so steigt sein Magne-
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= tismus oft bis auf das vielfache seines ur-
d A BM sprünglichen Werthes; aber dasselbe tritt auch
e LM dann ein, wenn man einen vorher auf Zug
" pac belasteten Draht im Felde nach und nach ent-
- ; .
dus 1 T 5x x lastet, auch hier wächst der Magnetismus;
" man hat es also hier nicht mit einer Wirkung
Zug zu thun, die mit der Ursache das Vorzeichen
(P. 175) wechselt, sondern sich als symmetrische Function
jedes elastischen Eingriffs kennzeichnet. Erst wenn man den Draht mehrmals be-
lastet und entlastethat, verliert sich diese besondere Erscheinung. Aber auch dann
bleibt noch, und das ist der zweite der erwühnten Punkte, eine ziemlich kráftige
magnetisch-elastische Hysteresis geltend, d. h. derselben Belastung ent-
sprechenganz verschiedene Magnetismen, je nachdem man sich bei der cyklischen
Belastung und Entlastung auf dem Hinwege oder Rückwege befindet. Man;jerhàlt
in Folge dessen Hysteresis-Schleifen, aber diese sind nicht so einfach, wie die
im Art. »Magnetische Induction«?pag. 174 betrachteten; denn wührend die beiden
Zweige der letzteren rein aufsteigend resp. absteigend sind, ist hier jeder Zweig
aus einem auf. und einem absteigenden Zweige zusammengesetzt, die Curve
schneidet sich also selbst. Die Figur 175 zeigt unten die Schleife I für einen
7?) ToMLINSON, Phil. Mag. (5) 29, pag. 394; Lum. él. 37, pag. 40. 1890.