Beziehungen des Magnetismus zu anderen Erscheinungen,
3) Eisenstab I, 0:4 cm dick, 13:01 g7 schwer,
4) Eisenstab II, 0:7 cm dick, 39:32 gr schwer,
5) Bündel von dünnen Eisenblechstreifen, 13 g7 schwer.
Alle Objekte waren 12 cm lang. Es wurden entweder einfache Cyklen aus-
geführt, bei denen die Kraft zwischen 0 und einem äussersten Werthe varlirte,
oder Doppelcyklen, bei denen sie zwischen jenem positiven und einem gleich
grossen negativen Werthe variirte; auf den einfachen Cyklus bezieht sich der
Index 1, auf den doppelten der Index 2. Das äusserste erreichte Moment ent-
sprach ungefähr dem Inflexionspunkte der Magnetisirungscurve, und die Suscep-
tibilität war hierbei bei
Bündel I Bündel II Stab I Stab II Bündel III.
21" 20:8 12:9 72 201
In der folgenden Tabelle bedeutet 4 die nach der Arbeitsmethode, W die
nach der thermischen Methode erhaltenen Würmemengen, beide für einen Cyklus
und in Milliontel Gramm Calorien ausgedrückt:
Material |a | m | a | wm] apa, | mow | Muay | wa,
La (99 | 53 || 280 | 176] 30 | 33 | 09 | 0:6
Bündd I .-. .] ao 1.852 175 174] 6 3:4 11 1-0
StabI . . . .| 51 | 188 | 189 | 460| 387 3:5 26 | 24
Stab ivi vw of 04 56 | 16] 101 40 1'8 14:0 6:3
Bündel Hp . .| $3 | 24 | 120| T8| 32 3:3 0:7 0:7
Diese Zahlen lassen erkennen, dass die Verhältnisse ziemlich verwickelt
sind. Bald ist die Wärmeentwicklung bei langsamem, bald die bei schnellem
Verfahren grösser; bei langsamem Verfahren giebt das Bündel dünner Drähte,
bei raschem der dünne Stab die grösste Wärmemenge. Dass die entwickelte
Wärme bei dem Doppelcyklus nicht bloss doppelt so gross ist wie die beim
einfachen Cyklus, sondern erheblich grösser (ausser beim Stab II, rascher
Process), ist verständlich, weil bei dem einfachen Cyklus zwar die Kraft zwischen
null und einem Maximum, der Magnetismus aber nur zwischen seinem Remanenz-
werthe und dem Maximum varii, wührend er im Doppelcyklus zwischen dem
positiven und negativen Maximum hin- und hergeht.
Bestandtheile der Magnetisirungswürme. Dass die Verhältnisse von
der geschilderten Complikation sind, hat seinen Grund jedenfalls zum Theil in
dem Umstande, dass die Magnetisirungswürme keine einfache Grósse, sondern
aus verschiedenen Gróssen zusammengesetzt ist. Erstens erzeugt die Magneti-
sirung selbst, also die Umlagerung der Theilchen, Wärme, (>Frictionswärme«
nach WARBURG), zweitens entstehen bei jeder Magnetisirung, Entmagnetisirung
und Ummagnetisirung Inductionsströme in der Masse des Eisens und hierdurch
wiederum Wärme (»elektromagnetische Wärme«, nach WARBURG); drittens endlich
muss nach THowsoN?D, EwixcG?) u. A. Würme entwickelt oder absorbirt werden,
weil die Susceptibilitit des Eisens eine Function der Temperatur ist. Die beiden
letzteren Punkte bedürfen also einer besonderen Erórterung?).
Die elektromagnetische Wirme tritt bei langsamer Zustandsánderung nicht
auf, geht also in die nach der Arbeitsmethode erbaltenen Zahlen nicht ein.
Bei der thermischen Methode würde sie sich absondern lassen, wenn man die
!) W. THoMsoN, Phil Mag. (5) 5, pag. 25. 1878.
2) EWING, Proc. R. Soc. 24, pag. 39. 1882.
3) Vergl. hierüber auch die Abhandlung von WASSMUTH: Wien. Ber. 89 (2), pag. 104. 1884.