Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

   
Elektromagnetismus. 
den Draht Z und die Klemme g zur Kette zurück; seine elektromagnetische 
Wirkung versetzt die beiden mit 7 verbundenen Magnete in eine, von oben 
gesehen, der Uhrzeigerbewegung entsprechende Rotation, die sich umkehrt, 
wenn entweder die Stromrichtung umgekehrt oder die Magnete statt mit den 
Nordpolen mit den Südpolen nach oben aufgestellt werden. Die Rotation würde 
authóren, wenn man die beiden Ströme entgegengesetzt aufstellte, oder wenn 
man die feste Stromleitung, statt wie hier bis in die Mitte der Stábe, bis in die 
Hóhe ihrer oberen Pole fortführte. Statt der beiden Magnete kann man auch 
deren mehrere, sternfórmig angeordnete benutzen, oder auch einen mit der Axe 
concentrischen Rohrenmagneten, oder endlich, wodurch man zur Anordnung der 
Fig. B gelangt, einen massiven Magneten, den man dann bis zur halben Höhe 
zugleich zur Strom-Fortleitung benutzt. Bei Rotationsapparaten dieser Art kann 
man natürlich die Magnetstäbe auch durch Elektromagnete ersetzen und die 
Spiralen derselben entweder durch besondere Ströme erregen oder in geeigneter 
Weise in den die Rotation erzeugenden Strom einschalten. 
Rotation von Strómen um Magnete. Der älteste Apparat dieser Art, 
der von FARADAY construirt wurde, besteht aus einer, oben und unten durch 
i Korke verschlossenen, am Boden mit einer 
Quecksilberschicht bedeckten Glasrôhre, 
durch deren Boden central ein Magnet 
gesteckt ist, während von oben ein leichter 
Draht schräg so weit herabhängt, dass er 
zur Seite des Magnetpols in das Queck- 
silber taucht; leitet man von unten zum 
Quecksilber einen Strom und führt ihn 
durch den Draht nach oben und dann zur 
Batterie zurück, so beschreibt der Draht 
eine kegelförmige Bewegung um die Axe 
der Röhre. 
Gebräuchlicher zur Demonstration ist 
der folgende Apparat, der dem in Fig. 191 
dargestellten ganz analog gebaut und in 
Fig. 192 abgebildet ist. Der Strom geht 
von e über d nach à, theilt sich hier in 
die Zweige @ und c und geht durch das 
Quecksilber und den Fuss g zur Klemme %; bei dieser Stromrichtung dreht 
sich der Stromleiter, von oben gesehen, im Uhrzeigersinne. Wollte man 
vermeiden, dass der Magnetstab, wie hier, etwas excentrisch angebracht ist, so 
müsste man ihn selbst zur Axe d machen, was aber wegen der Schwächung 
seines Magnetismus durch oft hindurchgeschickte entgegengesetzte Ströme nicht 
vortheilhaft ist. Wesentlich ist, dass der Magnet nicht zu weit emporragt; die 
Wirkung ist am grössten, wenn die Rinne sich in einer Höhe mit der Mitte des 
Magneten befindet. Statt zweier Arme kann man auch hier wieder deren 
mehrere oder eine ganze Glocke aus Kupfer in die Rinne eintauchen lassen; 
auch kann man, statt die beiden Kupterdrühte in die Rinne eintauchen zu 
lassen, Quecksilberstrahlen in sie hinabfliessen lassen. Nimmt man statt des 
Quecksilbers eine schwache Säure, wählt die Rinne selbst aus Zink und lässt 
in sie einen mit der Axe verbundenen Kupferbügel eintauchen, so braucht man 
keine. besondere Batterie zur Erzeugung des Stromes. Endlich kann man den 
Magneten durch einen Elektromagneten ersetzen. Unter den zahlreichen hierher 
    
    
  
  
   
    
I 
E 
T 
      
  
(P. 192). 
    
    
   
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
 
	        
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