Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
E E d es ra or es cree Tee I Rem ——— 
322 Elektromagnetismus. 
der Magnetisirung erfahrungsgemáss nicht, wie es die obigen Formeln fordern, 
der Stromstürke proportional, eben weil sie nicht mit der Feldstirke proportional 
ist, und dies nicht, weil x und yp keine constanten Gróssen sind. Endlich sei 
hinzugefügt, dass, wie man durch Versuche festgestellt hat, das Material der 
Windungen und ihre Dicke keinen selbständigen Einfluss auf den Magnetismus 
ausüben. 
HaALL'sches Phánomen und verwandte Erscheinungen. 
HALL’sches Phänomen. Bei den oben betrachteten Einwirkungen des 
Magnetismus auf elektrische Stromleiter handelte es sich, wie schon besprochen 
wurde, stets um ponderomotorische Wirkungen, d. h. es wurde der Stromleiter 
abgelenkt, und nur eine secundäre Folge hiervon war es, dass mit ihm auch die 
Stromfäden selbst dislocirt wurden. Es ist daher begreiflich, dass auf das Eifrigste 
nach einer Erscheinung gesucht wurde, bei welcher es keinem Zweifel mehr 
unterliegen konnte, dass es sich um eine Verschiebung der Stromfäden selbst 
handle, und es ist auch einleuchtend, dass zu solchen Versuchen sich flächenhaft 
ausgedehnte Stromleiter am besten eignen würden, weil in ihnen hinreichender 
Platz für erhebliche Verschiebungen der Stromfäden vorhanden ist. Trotzdem 
waren die dahin gehenden Bemühungen verschiedener Physiker!) erfolglos und 
erst HALL?) gelang es, die Erscheinung festzustellen. 
Eine rechteckige, sehr dünne Metallplatte ist zwischen den parallelen ent- 
gegengesetzten Polflächen eines Elektromagneten so aufgestellt, dass ihre Ebene 
den Polflächen pa- 
rallel ist, also. auf 
den magnetischen 
Kraftlinien senk- 
rechtsteht; ein elek- 
trischer Strom, der 
»primäre Strom« 
wird ihr in der 
Mitte der einen 
  
   
    
Kante zugeführt TN M 
und durch die e ks. FE 
Mitte der gegen- | ” LA, | | | d 
überliegenden eu 1 JA e. =7 b perm 
Kante fortgeleitet; LI Ld , Lo d 
die beiden Mitten t YN € RO CQ 
der anderen Ge- — (P. 198) 
genseiten werden 
durch Drübte mit einem Galvanometer verbunden. So lange das Feld nicht erregt 
ist, zeigt das Galvanometer keinen Ausschlag, weil die beiden seitlichen Fortleitungs- 
stellen gleiches Potential haben, eventuell kann man, wenn dies aus irgend welchen 
Gründen nicht genau der Fall sein sollte, durch kleine Verschiebungen der einen 
Stelle es leicht erzielen, dass der Ausschlag des Galvanometers null wird. Erregt 
man nunmehr das Feld, so scblágt die Galvanometernadel aus und zeigt dadurch 
!) MacH, Rep. d. Phys. 6, pag. 10. 1870. — v. FEILITZsCH, Fernwkgn., pag. 744. — 
A. M, MAYER, Sil. J. (3) 1, pag. I7. 1871. 
?) E. H. HALL, Amer. J. of Math. 2, pag. 287. 1879; Sill. J. (3) 20, pag. 52 u. 161. 1880; 
Phil. Mag. (5) 10, pag. 136; Phil. Mag. (5) 12, pag. 157. 1881; 15, pag. 341. 1883; Sill. J. 
(3) 19, pag. 117. 1885; 36, pag. 131 u. 277. 1888. 
qu SE 
m 
—— 
eii ERE 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.