Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
   
Uebersicht der Grunderscheinungen. 347 
Sinn. »Der durch den einen Draht hindurchgehende Strom inducirt also in dem 
anderen Draht einen ühnlichen Strom, dessen Dauer aber nur eine augenblick- 
liche ist und den Charakter einer elektrischen Welle, wie sie bei der Entladung 
einer Leydener Flasche entsteht, besitzt?)«. 
2) Ein langer Draht wird zickzackfórmig auf einem Brette befestigt und mit 
der Kette verbunden. Auf einem zweiten Brett wird in gleicher Weise ein 
anderer Draht angebracht und mit dem Galvanometer verbunden. Wird der 
eine Draht dem anderen genáhert, also das eine Brett so auf das andere gelegt, 
dass die einzelnen Drahttheile parallel sind, so zeigt das Galvanometer einen 
Strom an, welcher sofort wieder verschwindet. Bei der Entfernung der Drähte 
entsteht ein kurzer, entgegengesetzt gerichteter Strom. »Bei Annäherung der 
Drähte war die Richtung des inducirten Stromes entgegengesetzt der des 
inducirenden Stromes; wurden sie von einander entfernt, so war der inducirte 
Strom dem inducirenden gleichgerichtet. Blieben die Drühte an der Stelle, 
so wurde kein Strom inducirt?)«. 
Die soeben beschriebenen Versuche bezeichnet FaraDAY als »Volta- 
elektrische Induction«, oder kurz als Volta-Induction. 
3) Die eine Hálfte eines Eisenringes wird mit einer Drahtspirale umgeben, 
durch welche der Strom einer Kette geleitet werden kann. Die andere Hälfte 
des Ringes trügt eine gleiche Spirale, deren Enden zum Galvanometer führen. 
Beim Schliessen und Oeffnen des Stromes der Kette sind die Ablenkungen 
des Galvanometers sehr gross und haben entgegengesetzte Richtungen. Die 
Nadel bleibt in Ruhe, so lange der primäre Strom unverändert fliesst. Werden 
die Enden der zweiten Spirale mit Kohlenspitzen versehen, welche einander 
genähert werden, so konnte beim Schliessen der Batterie ein kleiner Funke 
beobachtet werden?). 
4) Wird in eine Drahtrolle ein Stahlmagnet gebracht oder aus derselben 
herausgezogen, so entstehen in der Rolle Inductionsstróme von entgegengetztem 
Vorzeichen). 
5) Der Anker eines hufeisenförmigen Stahlmagnets ist mit Drahtwindungen 
versehen, deren Enden zum Galvanometer tühren. Das Aufsetzen und Abreissen 
des Ankers erzeugt kurze Stróme von entgegengesetzter Richtung?) 
6) Eine Drahtrolle, deren Enden mit dem Galvanometer verbunden sind, 
erhàlt einen Kern aus gut ausgeglühtem, unmagnetischen Eisen. Das System 
wird mit seiner Axe in die Richtung der Inklinationsnadel gebracht und dann so 
umgekehrt, dass das obere Ende nach unten kommt. Es erfolgt ein Ausschlag 
am Galvanometer. Die Ursache der Induction ist hier der Erdmagnetismus, 
durch welchen der Eisenstab zu einem Magnet geworden ist, dessen Pole sich 
bei der Anstellung des eben beschriebenen Versuchs umkehren. Derselbe Ver- 
such gelingt auch, wenn der Eisenkern fehlt, doch ist der Inductionsstrom dann 
erheblich schwächer ®). 
7) Die Inductionswirkung des Erdmagnetismus lässt sich noch in folgender 
Weise zeigen. Ein grosses Rechteck von Kupferdraht (Fig. 201) ist so mit 
1) Exp. res. I. No. 6—17. 
3) Exp. res. I. No. 18—26. 
3) Exp. res. L, No. 27—33- 
4) Exp. res. L, No. 39—42. 
5) Exp. res. L, No. 43—59. 
$) Exp. res. IL, No. 140—147. 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
    
  
  
      
     
	        
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