Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
Elektromagnetische Inductionsapparate. 357 
W. WEBER!) hat die Wirkung einer solchen, mit einem Commutator ver- 
sehenen Maschine untersucht, indem er bei verschiedener Rotationsgeschwindig- 
keit und bei Veränderung des äusseren Widerstandes die Stromstärke durch Ab- 
lenkung einer Magnetnadel bestimmte. Bezeichnet man die Anzahl der Strom- 
wechsel in der Secunde mit z, so liess sich die Stromstärke durch die Formel: 
an 
TA da + cat 
ausdrücken. Aus derselben geht hervor, dass die Stromstärke für einen be- 
stimmten Werth von z ein Maximum erreicht. 
Indem wir hier noch auf ältere Untersuchungen der magnetelektrischen 
Maschinen von SINSTEDEN?) verweisen, brechen wir die Besprechung der weiteren 
Entwickelung der magnetelektrischen Maschinen ab, da wir auf dieselben in 
dem Abschnitt »dynamoelektrische Maschinen« zurückkommen werden. 
3) Elektromagnetische Inductionsapparate. 
Diese Apparate, welche auch kurz als Inductorien oder Funkeninductoren 
bezeichnet werden, verfolgen, wie oben gesagt, den Zweck, Elektricitàt von hoher 
Spannung zu liefern und Funken von möglichst grosser Länge und Stärke zu 
geben. 
Der erste Inductionsapparat rührt von NEEF?) her.  Derselbe besteht aus 
einem cylindrischen Eisenkern, welcher in zwei einander gleichen Drahtrollen 
steckt. Der Strom einer galvanischen Kette durchláuft entweder die eine oder 
auch beide Rollen und wird durch einen selbstthátigen Stromunterbrecher ab- 
wechselnd geöffnet und geschlossen, welchen J. P. WAGNER angegeben hat. 
NaEF beschreibt dann eine Reihe von Beobachtungen (physiologische Wirkungen, 
Funken), welche die Enden der Rolle bei der Stromunterbrechung zeigen, also 
von dem Extrastrom herrühren. Doch hat er auch die Inductionsstróme der 
zweiten Spirale beobachtet, wenn in der ersten der primäre Strom geöffnet und 
geschlossen wurde. 
Mit dem Problem »Inductionsstróme in statische Elektricitát zu transformiren« 
haben sich ferner A. Masson und BREGUET?) beschiftigt. 
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(P, 211.) 
In seiner jetzt üblichen Form besteht der Inductionsapparat aus folgenden 
Theilen (vergl. Fig. 211, welche einen horizontalen Durchschnitt der Rollen giebt): 
a) dem cylindrischen Eisenkern Z, meist aus dünnen Stüben bestehend, 
b) der primären Spirale S, (gewôhnlich nur eine geringere Zahl von Win- 
dungen eines dickeren Kupterdrahts), 
D) W. WEBER, Pocc. Ann. 61, pag. 431—447. 1844; Gesammelte Werke 2, pag. 260— 273. 
?) SINSTEDEN, PoGG. Ann. 76, pag. 524. 1849 und PoGG. Ann. 92, pag. 220. 1853. 
3) NEEF, PoGG. Ann. 46, pag. 104—109. 1830. 
^) A. MASSON und BREGUET, Ann. de chim. et de phys. (3) 4, pag. 129—152. 1842. 
 
	        
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