482 Absolutes Maass bei elektrischen und magnetischen Grössen.
Wird derselbe durch ein Galvanometer geleitet, wo die Horizontal-
componente X ist, und ist der erste Ausschlag ¢', so ist:
2F.GHyn? 4-2
WT he,
ez. Ho
Die Constanten # und G sind aus den Dimensionen des Multiplikators und
des Inductors zu berechnen. Die übrigen Grössen werden beobachtet. Dann
ergiebt sich w in absolutem Maass. In dieser einfachen Form lassen sich die
Beobachtungen nicht ausführen. Um erhebliche Ausschlige zu erhalten, wird
die Multiplikationsmethode angewandt. Ferner ist darauf Rücksicht zu nehmen,
dass die Drehung des Inductors nicht in verschwindend kleiner Zahl ausgeführt
werden kann. Die Berechnung für diesen Fall bat E. DonN!) ausgeführt.
Beobachtungen nach dieser Methode wurden von W. WEBER und ZÖLLNER”),
ferner mit theilweiser Benutzung derselben Apparate von G. WIEDEMANN®)
ausgeführt.
Als Endresultat ergab sich:
1 Ohm = 106:265 cm.
Nach einer Bemerkung von E. Dorn?) soll die Berechnung des Beobachtungs-
materials nochmals vorgenommen werden.
Die beschriebene Methode wurde ferner angewandt von MASCART,
DE NERVILLE und BENOIT°).
2) W. WzBER's Methode des Rotationsinductors.
Eine Drahtrolle von grossen Dimensionen wird um ihren verticalen Durch-
messer in gleichmässige Rotation versetzt. In Folge dessen wird durch die
Horizontalcomponente des Erdmagnetismus eine periodisch wechselnde, elektro-
motorische Kraft erregt. Bei geschlossener Rolle cirkulirt in derselben ein
periodischer Strom. Eine im Centrum des Multiplikatorkreises befindliche
Magnetnadel erfáhrt aber durch diesen Strom eine dauernde Ablenkung, deren
Grósse beobachtet wird.
Ist e der Winkel, welcher die Ebene der Multiplikatorwindungen zur Zeit /
mit dem magnetischen Meridian bildet, so ist die inducirte, elektromotorische
Kraft: 7
?
EP OH 0$ yy
In derselben Zeit ist der Inductionsstrom: i = 2, und die Riickwirkung
desselben auf die Magnetnadel:
MG cos(e — a)i,
wenn @ die Ablenkung des Stabes und M, F, G, A dieselbe Bedeutung haben,
wie bei 1. Das Drehungsmoment des rotirenden Multiplikators bei z Um-
drehungen in der Zeiteinheit ist hiernach:
!) E. DoRN, WIED. Ann. 17, pag. 654—672. 1882.
7) W. WEBER und ZÓLLNER, Berichte d. süchs. Ges. d. Wissensch. 1880.
3) G. WIEDEMANN, Abhandl d. Berl Ak. 1884 und WiEp. Ann. 42, pag. 227—256;
pag. 425—449. 1891.
4) Vorschlige zu gesetzlicher Bestimmung über elektrische Maasseinheiten, entworfen durch
das Curatorium der phys.-tech. Reichsanstalt nebst kritischem Bericht von E. Dorn. Berlin
J. SPRINGER. 1893, pag. 47.
5) MASCART, DE NERVILLE und BENOIT, Ann. d. chim. et d. phys. (6) 6, pag. 5— 36. 1884.