Pyroelektricität, 527
Wir führen hier nur noch einige Abhandlungen an, welche das Verhalten
des Telephons bei dieser Methode betreffen.
Bourv et FoussEREAU, Compt. rend. ror, pag. 373—375. 1888.
M. WiEN, WiED. Ann. 42, pag. 593—621. 1891.
A. ErsAss, WiED. Ann. 44, pag. 666—680. 1891.
F. KonHrRAUSCH, WiED. Ann. 49, pag. 225—251. 1893.
Zur Bestimmung von Dielektricititsconstanten wurde das Telephon be-
nutzt von:
A. WINKELMANN, WIED. Ann. 38, pag. 161—172. 1889. — A. ErsAss, WIED.
Ann. 44, pag. 654—665. 1891.
Ueber eine Discussion dieser Methode vergl.
E. Conn, WiED. Ann. 46, pag. 135—138. 1892. — A. WINKELMANN, WIED.
Ann. 46, pag. 666—680. 1892.
Ueber das Verhalten des Telephons gegen hoch gespannte Elektricitát hat
L. WEBER!) bemerkenswerthe Versuche angestellt.
Auch unter dem Einfluss eines Magnetfeldes von wechselnder Intensitát
giebt ein Telephon Tóne, ohne dass es nóthig würe, einen Strom durch das
selbe zu senden. Versuche hierüber hat S. KariscuER?) angestellt.
Wird das Telephon direkt durch einen intermittirenden Strom oder durch
einen Wechselstrom erregt, so kann dasselbe bei akustischen Versuchen als
Schallquelle dienen?).
Endlich kann das Mikrophon zu akustischen Untersuchungen, besonders zur
Messung der Schallstárke benutzt werden*). A. OBERBECK.
Pyro- und Piëzoelektricität.
I. Pyroelektricität.
Aelteste Beobachtungen. Gewisse Krystalle besitzen die Eigenschaft,
durch Temperaturänderungen Elektricität zu entwickeln: man bezeichnet die-
selben nach BREWSTER®) als pyroelektrisch. Zuerst beobachtet wurde diese
Eigenschaft im Jahre 1703 am Turmalin aus Ceylon, indem holländische Juwe-
liere bemerkten, dass dieser, wenn er auf glühende Kohlen gelegt worden war,
Aschentheilchen anzog und wieder abstiess. Die elektrische Natur dieser Wirkungen
erkannte zuerst AEPINUS®) 1756, welcher auch beobachtete, dass an den beiden
Enden der Turmalinprismen stets entgegengesetzte elektrische Pole auftreten,
und dass deren Vorzeichen bei der Erwärmung das umgekehrte ist, wie bei der
Abkühlung, so dass also der eine Pol (der analoge nach Rızss’ Bezeichnung)
beim Erwärmen, der andere (der antiloge) beim Erkalten positiv elektrisch wird.
1) L. WEBER, WIED. Ann. 8, pag. 515—525. 1879.
7) S, KALISCHER, WIED. Ann. 41, pag. 484—502. 1890.
3) Vergl. M. WIEN, WiED. Ann. 36, pag. 834—887. 1889.
4) A. OBERBECK, Wien. Ann. I3, pag. 222—255. 1881 u. G. STERN, WIED. Ann. 42,
pag. 622— 638. 1891.
5) BREWSTER, Edinb. Journ. of Science I, pag. 208. 1825. PoGG. Ann. 2, pag. 298. 1824.
6) ArpInus, Mém. Akad, Berlin 1756, pag. 105; Recueil sur la tourmaline, Petersburg 1762.