Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
580 Erklärungsversuche für die elektrischen Erscheinungen. 
Durch diese tonische Bewegung mögen aber innere (etwa elastische) Kräfte 
in dem Aether geweckt werden, deren Potential pro Volumeneinheit sei 
PIE LEVEL uy, [00 on D 
~ Bmp oy 6x + =) Vas 6»]]l: ( 
K und p sind zwei Constanten des Kórpers 
Ausserdem soll noch eine den Geschwindigkeiten proportionale Wider- 
standskraft in jedem Element herrschen, deren Componenten pro Volumen- 
einheit sind 
  
—CP —CQ, —CR, 
wo C eine neue Constante ist. 
An manchen Stellen sollen ausserdem noch besondere Kräfte herrschen 
(elektromotorische aller Art), deren Componenten pro Volumeneinheit seien 
— CX, —CY, —CZ. 
Die bei einer Verschiebung ./G/7 im Zeitelement 47 durch die beiden 
letzteren Arten von Kräften entwickelte Energie ist 
C(P? + Q? + R?) — C(XP+ YQ + ZR). 
Bei irgend einer Verschiebung ZGH muss die Zunahme der lebendigen 
Kraft gleich der Abnahme der potentiellen Energie weniger der Arbeit der 
Widerstands- und sonstigen Kräfte sein. Daraus erhält man die Gleichungen 
kn LE - zx o (= A 2] ARCUP 4- X) 
dt Oz (02 0x] oy\ ox oy 
do A| 2 fe. or 2H $6 | 
ET ieu 7 55 (95 — 72) | = #00 + © 
dR 1/8 (2H. 26 (OF oH 
ET E 5 eje EE = 5) CASE A 
Das sind aber die MaxwELL'schen Gleichungen. 
Es kommt also hauptsüchlich darauf an, wie die Verschiebungen 7G Z 
angenommen werden müssen, und welche Eigenschaft der Aether haben muss, 
damit dann die potentielle Energie den oben stehenden Werth I bekommt. 
Nimmt man ./GZ (die dielektrischen Verschiebungen) als gewöhnliche 
Verschiebungen €, n, C, so ist x die Dichte des Aethers und der Aether müsste 
dann der quasirigide von THOMSON sein. 
Nimmt man ZG. als Drehungscomponenten an, so kommt man auf die 
SowMERFELD'sche Hypothese, welche nur noch die Quasiviskositát braucht. 
BOLTZMANN interpretirt die Gleichungen so, dass er in jedem Volumen- 
element einen Kern annimmt, dessen Drehung die Componenten ZG A habe. 
Zwischen je zwei Kernen sollen ühnliche Frictionspartikelchen liegen, wie bei 
MAXWELL, die sich verschieben kónnen. Durch ihre Verschiebung soll aber 
eine proportional entgegenwirkende Kraft geweckt werden. Dann hat die poten- 
. tielle Energie den oben verlangten Werth. Es ist diese Hypothese in einer 
Hinsicht eine Umkehrung der MAxweLL’schen. Denn während bei MAXWELL die 
magnetischen Kräfte als Drehungsgeschwindigkeiten auftreten, treten hier die 
elektrischen als solche auf. MAXWELL hat in seiner Theorie ausführlich gezeigt, 
dass seine Annahme plausibler ist,. weil der Magnetismus wohl den Charakter 
des rotatorischen hat, nicht aber der elektrische Strom. 
Das Schlussresultat dieser Uebersicht über die Erklürungversuche der 
Elektricität ist ein unbefriedigendes. Obwohl bewiesen ist, dass es eine ganze An- 
 
	        
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