Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Abtheilung)

  
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64 Magnetische Messungen. 
Bei nicht sehr gestreckten Magnetstäben wird jedoch das Correctionsglied A, 
auf diese Weise erheblich fehlerhaft, man müsste die Vertheilung des Magnetis- 
mus wirklich in Betracht ziehen, und es ist daher weitaus vorzuziehen, jenes 
Correctionsglied, statt es zu berechnen, zu eliminiren, was man erreicht, wenn 
man den Magnetstab aus zwei verschiedenen Entfernungen wirken lässt und 
beachtet, dass 4, in beiden Fällen denselben Werth besitzt. Man hat alsdann 
nämlich z. B. für die erste Hauptlage 
2 M A, a M A, : 
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woraus durch Elimination von 4, 
5 5 
e ndm o (6) 
1 2 
resultirt (bei Spitzen-Einrichtung ist 9 — 0 zu setzen); hiermit ist das Verhàáltniss 
von 47:47 gefunden. Für die 2. Hauptlage fállt der Faktor { fort. 
Zur Ausführung dieser Versuche ist noch eine Reihe nicht unwichtiger Be- 
merkungen zu machen: a) Zunáchst ist die zur Auflage des ablenkenden Magnet- 
stabs dienende Schiene, falls sie nicht ein- für allemal in der magnetischen Ost- 
West- resp. Nord-Süd-Linie festgelegt ist, móglichst exakt in diese zu bringen, 
was mit Hilfe einer Magnetnadel unter Beobachtung der nóthigen Vorsichtsmaass- 
regeln (s. w. u.) geschieht. b) Was ferner die Wahl der Magnetnadel und des 
ablenkenden Magneten (falls dieser nicht gegeben ist) betrifft, so hat sich darin 
ein Wandel vollzogen, insofern Gauss und seine Nachfolger grosse und schwere 
Magnete benutzten, in neuerer Zeit dagegen die Anwendung kleiner und leichter 
Magnete in den Vordergrund getreten ist, was besonders für Observatorien den 
Vortheil mit sich bringt, dass die stórenden Fernwirkungen verschiedener magne- 
tischer Apparate weit schwücher ausfallen. Der ablenkende Magnet erhält stets 
Stabform, der schwingende statt der gewóhnlichen Stab- oder Nadelform zuweilen 
auch Ring- oder Kreisform, in welch' letzterem Falle er zugleich als Ablesungs- 
spiegel eingerichtet werden kann. c) Alsdann sind die beiden Abstünde 7, und 
7$, passend zu wühlen, also erstens so klein, dass die Ablenkungen hinreichend 
gross werden, zweitens so gross, dass die oben gemachten Vernachlüssigungen 
erlaubt sind (die kleinere Entfernung, als welche 7, gelten möge, muss für mässige 
Genauigkeit mindestens das 6fache, für gróssere mindestens das 8- bis 10fache 
der Lánge des.lüngeren der beiden Magnetkórper betragen), endlich drittens 
derart, dass zr? etwa doppelt so gross ist wie z,2, die Entfernungen sich also 
wie 3:2 bis 4:8 verhalten, weil dann, wie die Gestalt der obigen Formel lehrt, 
der Einfluss von Beobachtungsfehlern am kleinsten wird. Die auf diese Weise 
gewählten Entfernungen sind von der Mitte des festen Magneten bis zur Drehungs- 
axe des beweglichen zu messen, eine Aufgabe, die erspart wird, wenn die Schienen 
mit dem Magnetometer fest verbunden, graduirt und der der Drehaxe ent- 
sprechende Punkt dieser Graduirung genau bekannt ist, sodass man nur nöthig 
hat, ihn von dem der Mitte des ablenkenden Magneten entprechenden Punkte 
abzuziehen, wobei letzterer meist nicht direkt ablesbar, sondern als Mittel aus 
den, den beiden Enden des Magneten (oder seines Trägers) entsprechenden 
Punkten zu berechnen sein wird. d) Was ferner die Ablenkungen betrifft, so 
muss man, um die geometrischen und magnetischen Asymmetrien, die 
stets noch, wenn auch in geringem Grade, vorhanden sind, unschádlich zu machen, 
aus jeder der beiden Entfernungen 4 Mal beobachten, nàmlich mit ostwürts und 
mit westwürts (resp. in der zweiten Hauptlage nordwürts und südwárts) liegendem 
  
  
  
  
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