Ablenkungsbeobachtungen. 65 
Magnetstabe, sowie mit der Nadel zugewandtem Nordende und Südende des 
Stabes (resp. in der zweiten Hauptlage mit rechts und links liegendem Nord- 
ende); bei Spitzen-Einrichtung und Kreisablesung muss man überdies jede dieser 
8 Ablenkungen 2 Mal, námlich an beiden Nadelspitzen, ablesen. Um auch bei 
der zeitlichen Anordnung dieser Beobachtungen die Symmetrie móglichst zu 
4 5 4 8 1 
N 5 n 5 n $ ANS 
SR op T SR SN 
3 6 e 7 2 
W Erste Hauptlage. 0 
(P. 129.) 
wahren, verfihrt man am besten folgendermaassen: Man bringt (bei Benutzung 
der ersten Hauptlage, Fig. 129) den Stab auf der einen Seite des Magnetometers, 
z. B. der Ostseite, in die gróssere Entfernung 7,, kehrt sein Nordende der Nadel 
zu und beobachtet die Ablenkung, sie sei 1) q(O /V), man kehrt jetzt den Stab 
ohne ihn zu verschieben, um, sodass sein Südende der 
Nadel näher liegt und misst 2) q(O.S); man bringt jetzt den 1 
Stab (in weitem Bogen, um die Nadel nicht zu beunruhigen) 
2 
S 
  
  
auf die Westseite, indem man ihn beim Transport sich SN 
selbst parallel lässt, sodass er nunmehr wieder den Nordpol 2 N 
der Nadel zukehrt, stellt ihn wieder in der grósseren Ent- 8 
fernung z, auf und beobachtet 3) e(J// V); man dreht ihn "s qs 
ohne Verschiebung um sich selbst herum und misst 4) ¢ (17S); su ken 
man verschiebt ihn nunmehr, ohne ihn zu drehen, bis in 
die kleinere Entfernung 7, und misst 5) e(z»s); man kehrt 
ihn wieder um und misst 6) e(zz); man schafft ihn in 
derselben Weise wie vorhin auf die Ostseite, stellt ihn in 
der kleineren Entfernung z4 auf und misst 7) e(os); man 
kehrt ihn endlich wieder um und misst 8) e(oz). Aus den 4, 
nahezu gleichen Werthen von e, welche der Entfernung 7, is 
entsprechen, nimmt man nun das Mittel und erhält o,, ebenso | 
liefert das Mittel der vier anderen Werthe ¢,. Entsprechend | 
verfáhrt man bei Benutzung der zweiten Hauptlage (Fig. 130). | 
Um die Beobachtungen zu beschleunigen, was nicht nur der 6 
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Zeitersparniss halber, sondern auch im Interesse der Genauig- > 1 # 
keit, wegen der fortwährend schwankenden Stab-, Erd- und nl os 
Lokal-Magnetismen wiinschenswerth ist, wartet man bei jeder 5 
einzelnen Messung nicht die abgelenkte Ruhelage ab, sondern : s 
berechnet sie aus 3 oder besser aus einer grósseren un- S M 
graden oder graden Anzahl von Umkehrpunkten in einer der X s 
Bd. 1, pag. 83 oder pag. 128 angegebenen Weisen; auch 4 
darf man bei einiger Vorsicht hinsichtlich schädlicher Zzweite Hauptlage. 
magnetisirender Einflüsse Beruhigungsmaassregeln voraus- 
schicken (Bd. 3, pag. 223, unter 1). 
Die Beobachtung aus zwei verschiedenen Entfernungen ist, wenn man sich 
mit dem oben angegebenen Einsetzen eines ungefähren Werthes von À, nicht 
begnügen will, stets von Neuem erforderlich, sobald es sich um die Ermittelung 
von M für einen neu zu prüfenden Stab handelt. Handelt es sich dagegen um 
(P. 130.) 
WINKELMANN, Physik. III, 2. 5