Magnetische Waagen. 79
tismen bestimmte, rührt von v. HELMHOLTZ!) her und ist in der ursprünglichen
Gestalt von ihm selbst, in einer späteren nebst eingehenden Untersuchungen
darüber von KóPsEL?) beschrieben worden, die andere, zur Messung von y, 1
dienende, ist von TOPLER construirt und von ihm und FmnEvBERG beschrieben
worden.
Magnetische Waage von v. HELMHOLTZ, Die ursprüngliche Form ist
folgende. An einer Waage hängt einerseits horizontal und dem Waagbalken
parallel, andererseits vertikal und mit seiner Mitte in gleicher Hóhe, je ein
Magnetstab; ihre magnetischen Momente seien
M, und M,, der Abstand ihrer Mittelpunkte, ^
also auch derjenige der Schneiden, sei 7, er
sei einigermaassen gross gegen die Polabstánde
4, und Z, in den beiden Stáben. Die Waage
sei, eventuell in Folge Auflegens geeigneter y
Gewichte, im Gleichgewicht. Kehrt man nun H
einen der Magnete um, sodass seine Pole
ihre Lagen miteinander vertauschen, so wird (Ph. 136.)
man ein Gewicht auflegen müssen, um das gestörte Gleichgewicht von neuem
herzustellen (Fig. 136). Schliesslich kehrt man, um den Einfluss etwaiger Asym-
metrien zu eliminiren, auch den anderen Stab um, bestimmt das jetzt fortzu-
nehmende Gewicht und nimmt aus den beiden nahe zu gleichen Gewichten das
Mittel #6. Man hat alsdann, wenn g die Schwere ist, die Formel:
1 gprt
Mayr RETI (85)
1 marr"
G72
Nennt man dieses Produkt Z(1, 2) und stellt eine entsprechende Beobachtung
mit dem ersten und einem dritten, sowie mit dem zweiten und dem dritten
Stabe an, wodurch man die Produkte P(1, 3) und P(2, 3) erhält, so findet man
P(1, 2) 70, 3)
B0
und M, und M, durch analoge Formeln. Die Waage muss eisenfrei, ihre
Empfindlichkeit móglichst gross sein. Immerhin haften der Methode zwei
Uebelstáànde an, nàmlich der Umstand,
dass man, um zu einem guten Resul- 1 9
tate zu gelangen, jedesmal noch die
beiden Stábe miteinander vertauschen
und die Messung wiederholen muss, V
und der Umstand, dass, da die Wir-
kung der Magnete aufeinander nur
aus der einzigen Entfernung » ge-
messen wird (eine andere hat man $ 5
nicht zur Verfügung), die unsicheren
Polabstände in die Endformeln ein- V
gehen. Von beiden Uebelstánden ist % H H »
die modificirte Anordnung frei. Hier
wird der horizontale Stab überhaupt
nicht an die Waage gehängt, sondern (Ph. 137.)
M, = (26)
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!) v. HELMHOLTZ, Berl. Ber. 1883, pag. 405.
2) A. KôrseL, WIED. Ann. 31, pag. 250. 1887.