Allgemeine Einleitung in die Astronomie.
Wegen der Kleinheit des Winkels @ können nun die beiden Perpendikel 47
und 24 als zusammenfallend angenommen werden, und dann ist die Aenderung z
der Neigung gegeben durch
IR... -
ı= q1Q— 9RQO = 1Qk= oi dt
Es ist aber i£ — Zi-« — EQcosu:o — rcosu-o; Qi-rsinu,Qki i
folglich, da eine Neigungsverminderung stattfindet:
a
‘=~ 50575
Aus dieser Form für die Elementaränderungen in dem kleinen Zeit-
theilchen « lassen sich die Gesammtbewegungen von Knoten und Neigung nicht
leicht ableiten; man sieht, dass » und : bald positiv, bald negativ sind. (Die
Knotenbewegung ist dabei positiv, wenn sie entgegengesetzt der Bewegung der
Himmelskórper, also retrograd ist) « wird null, wenn z — O0 d. h. der Mond
in der Ekliptik, wenn C) — & — 0, d. h. die Sonne in der Richtung der Knoten
der Mondbahn, und endlich, wenn D = 90? ist, d. h. wenn Sonne und Mond
n Quadratur sind; : verschwindet, wenn () — & = 0, wenn D = 90? oder z — 90?
ist. In diesen drei Fällen gehen e und : vom positiven ins negative über, weil
ein Faktor sein Zeichen wechselt. Ob die retrograde oder direkte Bewegung
des Knotens, ob die Vergrósserung oder Verkleinerung der Neigung überwiegt
ist nun durch eine specielle Untersuchung zu finden. NEWTON bediente sich, um
die Summation durchzuführen, wie schon erwähnt, einer graphischen Integration
durch Curven, und findet als mittlere stündliche Bewegung der Knoten 16'592
er berücksichtigt sodann noch die durch die Variation entstandene Formänderung
und die durch die ungleichförmige Bewegung in der Bahn bedingte Verschiedenheit
in der Geschwindigkeit des Mondes, erhält mit Berücksichtigung dieser Umstände
16'98 als stündliche Bewegung der Knoten, daher als mittlere Bewegung in
- cos D cos u sin (©) — &) sin à. (2)
einem Jahre 19? 18'.
Das Resultat ist aus den obigen Formeln einfach in folgender Weise zu
erhalten. Man ersetzt die Produkte der trigonometrischen Functionen durch
Summen!) mittels der Beziehungen:
cos A cos B = 4 [cos (A — B) + cos (A + B)]
sin À sin B = } [cos (A — B) — cos (A + B)]
sin A cos B = 4 [sin (A + B) + sin (A — B)]
cos À sin B = 4 [sin (A + B) — sin (A — B)]
und erhält
15575 [ + eos (0— & — « — D) 4- cos (2 — $, — « 4- D)
— ces (0 — & 4-4 -- D) —eos(0 — & o u — D)]
und daher, wenn die Lünge des Mondes mit (( bezeichnet und berücksichtigt
wird, dass D = © — (, # = € — & ist
(0 —
1 :
© = 938 ° [1 + cos 2 D — cos 2(C — &) — cos 2(O — Q)] (3)
und ebenso
t= 538% [sin 2D + sin2(C — Q) + sin 2(© — &)] sin 2. (4)
In der Folge werden die störenden Kräfte, sowie die durch dieselben bedingten
unendlich kleinen Aenderungen der Elemente immer wieder in dieser Form auf-
1) Dies hat den Zweck, den Gang der Functionen einfacher zu gestalten, wodurch die
Summirung erleichtert wird.