Aequatoreal.
Denken wir uns nun durch irgend einen Punkt SS der Himmelskugel (Fig. 50)
und diejenigen Punkte, in welchen die verlängerte Stundenaxe die Himmelskugel
trifft! einen grössten Kreis gezogen, so wird derselbe den Aequator des Instru-
mentes rechtwinklig durchschneiden. Den Winkel, welchen die Ebene dieses
grössten Kreises mit der Ebene des Meridians des Irnstrumentes bildet, nennen
wir den Stundenwinkel des
Punktes S am Instrument,
und zählen ihn vom Meridian des
Instrumentes an in der Richtung
von Süden durch Westen bis 360°;
ferner nennen wir den Bogen des
grössten Kreises, welcher zwischen
dem Punkte ,S und dem Aequator
des Instrumentes liegt,.die De-
klination des Punktes S am
Instrument, und rechnen sie
positiv, wenn der Punkt S nörd-
lich vom Aequator ist.
Der Stundenkreis sei in der
Richtung der täglichen Bewegung
eingetheilt von 0° bis 360° (oder
von 0% bis 24%). Im Allgemeinen
wird jeder Punkt der Himmels-
kugel in zwei verschiedenen La-
gen des Instrumentes beobachtet
werden können, die mit »Deklina-
tionskreis folgend« und »Deklina-
(A. 50.) tionskreis vorangehend« bezeich-
net werden mögen. Wenn der
Stundenwinkel am Instrument 0 ist, so sei die Ablesung des Stundenkreises in
der einen Lage des Instrumentes 9, in der anderen $ + 180°, wo wir $9 als Index-
fehler des Stundenkreises bezeichnen wollen Die Eintheilung des Deklinations-
kreises gehe ebenfalls von 0° bis 360° und zwar gebe der Kreis, wenn ein
Punkt im Aequator des Instrumentes am Fernrohr eingestellt ist, in der einen
Lage die Ablesung A, und in der anderen 180° + A. Die Grössen 9 und A
wird man der Bequemlichkeit wegen meistens sehr klein halten.
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Es sei nun für irgend einen eingestellten Punkt der Himmelskugel die Ab-
lesung am Stundenkreise in der Lage I des Instrumentes 7, in der Lage II
Z7'+ 180°, am Deklinationskreise in der Lage I 2, in der Lage II 180? — 2,
so wird sein:
Stundenwinkel am Instrument: | Deklination am Instrument:
für Lage I — 7 +85 für Lage I— D -4- A
» » iir-2-u-9--190? | yy » dile 1809 — D = A.
Der Stundenwinkel am Instrument der Pole der Deklinationsaxe ist um 90?
verschieden von dem Stundenwinkel eines am Fernrohr eingestellten Gegen-
standes, er wird also in Lage I = 90° + 7 + # sein. Hierin wird offenbar
nichts geändert, wenn wir von unserer bisherigen Voraussetzung abgehen, dass
die Deklinationsaxe rechtwinklig gegen die Stundenaxe steht, denn wenn wir
annehmen, dass die beiden Axen irgend einen anderen Winkel gegen einander