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Almucantar. 203
ermöglicht werden. Das Gewicht des ganzen schwimmenden Theils, Fernrohr,
Gegengewichte, Schwimmer, Hóhenkreis u. s. w. betrágt etwa 14 £e, die gewöhnlich
gebrauchte Menge Quecksilber belief sich auf 15—16 £g und die Tiefe des
Quecksilbers unter dem Schwimmer betrug 0:42 c.
Die Justirung ist einfach. Der Dreifuss wird so gestellt, dass der Nullpunkt
des Azimuthalkreises nach Süden gerichtet ist, dann das Quecksilber eingegossen.
Zur Verticalstellung der Sáule kann man ein Niveau anwenden oder (zur Náherung)
die Fussschrauben so lange drehen, bis das Quecksilber im Gefáss überall gleich
tief steht. Dann folgt die Horizontalstellung des Fadennetzes, was am einfachsten
durch Beobachtung des Polarsterns geschieht. Soll das Instrument nur für einen
bestimmten Almucantarat, z. B. den ersten, gebraucht werden, so hat man jetzt
nur noch Zeit und Azimuth zu berechnen, in welchem ein langsam sich bewegender
Stern diesen Kreis schneidet, mit dem Fernrohr so lange den Stern zu verfolgen,
bis er zur berechneten Zeit den Mittelfaden passirt, dann den Hôhenkreis fest-
zuklemmen und, wenn nóthig, den Azimuthnonius zu berichtigen. Soll das
Instrument aber in jedem beliebigen Horizontalkreis benutzt werden und die
Sterne durch vorherige Einstellung aufgefunden werden kónnen, so muss noch
1) die Collimation, 2) die Horizontalitát der Fernrohraxe, 3) der Nullpunkt des
Hohenkreises, 4) die Coincidenz des Schwerpunkts und Drehungsmittelpunktes
des Fernrohrs untersucht event. berichtigt werden.
Die Collimation muss so genau wie möglich durch den Mechaniker berichtigt
sein, sodass das Fernrohr senkrecht zu seiner Axe ist. Durch Beobachtung eines
entfernten terrestrischen Objekts in beiden Kreislagen ist der Fehler zu bestimmen,
er wird gleich der halben Differenz der Azimuthablesungen sein, deren eine um
180° vermindert ist. Die übrigen Correctionen können gleichzeitig in folgender
Weise erhalten werden. Man richte das Instrument nach Süden, und klemme
den Azimuthalkreis (beim Index auf 0) fest. Man stelle dann den Höhenkreis auf
einen Jahrbuchstern, der den Meridian nahe dem Horizont passirt, beobachte
die Durchgangszeit (7) durch den Verticalíaden und merke die Anzahl (z) der
Horizontalfadenintervalle bis zum Horizontalmittelfaden, wo dieser Durchgang
stattfand. Dasselbe wiederhole man für einen Stern in der Nähe des Zeniths
(zur Controle auch für 1—2 zwischenliegende Sterne). Sei dann À das wahre,
A' das instrumentelle Azimuth, AA = 4' — À die Indexcorrection, à die Neigung
der Fernrohraxe, positiv wenn das Westende zu hoch, dann ist die allgemeine
Gleichung für Meridiandurchgänge
huge 3. ON
cos à cos à
woraus A 4 und 4 durch Elimination zu finden, und wo A7' (die Uhrcorrection)
und « anderweitig ermittelt ist. Die Berichtignng von AA geschieht dann durch
Versetzen des Index, die von à durch Veränderung des Gewichts oder der
Stellung der Gegengewichte. Um zu sehen, welche Wirkung die Gewichts-
ünderung hat, stellt man am besten den Polarstein ein und schátzt die horizon-
tale Versetzung nach Bogenminuten bei einer bestimmten Veründerung des Ge-
wichts, und diese Grôsse multiplicirt mit der Secante der Zenithdistanz des
Polarsterns giebt die gesuchte Neigung. Werden dann die Fäden aufs neue
horizontal gestellt, so sind sie für alle Höhen gültig. Im allgemeinen kann end-
lich angenommen werden, dass der Schwerpunkt des Fernrohres in der Collima-
tionsaxe liegt. Sei dann s die grösste Biegung in Bogenminuten ausgedrückt,
welche durch die Abweichung des Schwerpunktes vom Drehungspunkt verursacht
wird, und zwar positiv, wenn letzterer dem Objektiv näher liegt, so wird diese
= a — (Z + AZ) — c sec à,