Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

n? Qu 
^ (esas 
CA nicht 
der 
  
  
  
  
  
  
   
Astrophotographie, 255 
sind, findet man nun immer grosse Ocularauszugsrohre mit oft 10—12 cm grossem 
Durchmesser oder noch mehr. Eine Schraube von dieser Dimension in eine 
Oeffnung einzuschrauben, ist stets sehr misslich, zumal wenn der Apparat einseitig 
mit 10—12 Zg Gewicht belastet herabhängt. Daher hat Prof. VocEL die Vor- 
richtung, die in Fig. 90 abgebildet ist und Adapteur genannt wird an- 
gegeben. / ist ein Ring, der auf seiner rückwártigen Seite ein Gewinde trügt, 
welches in den Ocularauszug des Fernrohrs eingeschraubt werden 
kann. In diesen Ring ist ein zweiter drehbar eingepasst, einem 
Positionskreis ähnlich, den ein dritter, in der Figur nicht sicht 
barer Ring, vor dem Herausfallen schützt. Mit diesem dreh- 
baren Ring ist das Gerippe, welches den weiteren Ring g trägt, 
mitgegossen, und alle diese bilden ein solides Ganzes. Ich liess 
auf meine Adapteure noch eine Theilung in ganzen Graden 
auftragen, wodurch die Einstellung der Spalte parallel zur 
täglichen Bewegung bedeutend erleichtert wird. Ist nun ein 
Spectrograph schon von vornherein für einen Adapteur con- 
struirt, so trágt er an seinem Spaltende kein Gewinde, sondeern 
ine Scheibe, wie alle beschriebenen Apparate. Diese Scheibe 
passt nun mit ihrer Nute genau auf den Ring g, wird auf 
denselben einfach aufgesetzt und mit 2, oder bei grossen Apparaten, mit 
4 Schrauben mit ihm verschraubt. Das ist eine viel sicherere Operation, als 
wenn man einen schweren Apparat in das Gewinde des Ocularauszuges ein- 
schrauben muss. 
Zur Einstellung der Apparate benutzte v. GorHARD ein Ocular, welches in 
der Figur rechts bei Z sichtbar ist. Dasselbe dient dazu, den Spectrographen 
rasch so umzustellen, dass die Spalte parallel zur täglichen Bewegung zu liegen 
kommt. Die Aufgabe wird wie folgt gelöst. Auf die Flantsche g wird die 
Scheibe 7 befestigt, die ein RAMSDEN’sches Ocular von etwas längerer Brennweite 
mit einem aus dünnem Silberdraht hergestellten Fadenkreuz trägt. Die Flantsche e, z 
und jene am Spectrographen sind mit móglichst sorgfáltigen Führungsringen, die 
in Vertiefungen des Adapteurs (g) passen, versehen, und tragen am Rande je 
eine durch einen Ságeschnitt hergestellte Einstellungsmarke. (Verfasser hat die 
Theilung vorgezogen, um diese doch etwas rohe Marke zu umgehen) Eine 
gleiche Marke ist auch auf dem Ring s eingeschnitten. Durch die Anordnung 
wird die Móglichkeit geboten, die Flantsche des Spectrographen oder die Scheibe z 
schnell und sicher nach einander in genau Cie gleiche relative Lage zu g zu 
bringen. Das Ocular ist sammt dem aus zwei parallelen Füáden bestehenden 
Fadenkreuz auf der Scheibe ; um die optische Axe drehbar, sodass die Füden 
mit geringer Mühe in derselben Richtung zum Einschnitt auf 7 gebracht werden 
können, in der die Spalte gegen die Marke an der Spectrographenflantsche ein- 
geschnitten ist. Nach dieser Justirung wird das Ocular mit der Klemmscheibe 7 
festgestellt. Um nun den Spectrographen genau einstellen zu können, wird 
zuerst das Ocular auf dem Adapteur befestigt und die Flantsche g so lange 
gedreht, bis der Stern bei der Rectascensionsbewegung des Fernrohres zwischen 
den beiden Fäden bleibt. (Es ist übrigens viel vortheilhafter, nicht das Fernrohr 
zu bewegen, sondern den Stern zwischen den Fäden entlang laufen zu lassen.) 
Hierauf wird das Ocular entfernt und der Spectrograph aufgesetzt und so lange 
in der Flantsche g gedreht, bis die beiden Sägeschnitte zusammenfallen, was 
man mit dem Fingernagel fühlen kann. In dieser Lage wird dann der Spectro- 
graph auf dem Adapteur befestigt und man kann sicher sein, dass der Stern, 
  
     
    
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
    
   
    
   
  
  
  
   
    
    
   
   
    
     
   
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.