264. Astrophotographie.
grósserungssystem, werden also mit der Sonne mitphotographirt und dienen zur
Orientirung.
Denken wir uns nun einen Apparat, auf welchen diese photographische
Platte mit dem Sonnenbild aufgelegt und mit zwei senkrecht zu einander stehen-
den Schrauben messbar verschoben werden kann, und denken wir uns, dass
diese Verschiebung am Sonnenbild mit einem Mikroskop beobachtet werden
kann, welches mit einem Fadennetz versehen ist, und denken wir uns endlich,
dass diese Verschiebungen im Sinne der Rectascension und Deklination ge-
schehen, so kónnen wir mit der, wenn wir sie so nennen wollen, Rectascensions-
schraube den Aequatorealdurchmesser der Sonne und mit der zweiten senkrecht
zur ersten liegenden Schraube den Polardurchmesser derselben messen. Natürlich
kónnen alle am Bild sichtbaren Objecte mit gemessen werden.
(A. 94.)
Es mag hier bemerkt werden, dass man auch mit einer einzigen Schraube
und einer Bewegung auskommen würde, wenn der Apparat so modificirt würde,
dass man das Sonnenbild genau um 290? drehen kónnte, d. h. wenn er mit
einem Positionskreis versehen würe. Es ist übrigens ganz gleichgültig, ob die
photographische Platte auf einem Schlitten verschoben wird, oder ob das
Mikroskop bewegt wird. Manche Constructeure wühlen die eine, manche die
andere Weise.
Das eben erlduterte Princip dient allen hier in Betracht kommenden Mess-
apparaten, die man kurzweg als Comparator bezeichnet, zur Grundlage.
Der erste zu erwihnende Comparator wurde von WARREN DE LA RUE fiir die
Ausmessung seiner Photogramme nach der Sonnenfinsterniss des Jahres 1860
angegeben (Fig. 94). Der Apparat steht auf einer mit drei Fiissen s versehenen
Grundplatte S, die den Mikroskoparm Æ mit dem Mikroskop M trägt. Das