272 Astrophotographie.
Bleiben wir zunáchst bei der Platte ¢ ¢, welche zur Ausmessung der Stern-
positionen dient. Die Platte @ e, sowie ¢ ¢ und selbstverstindlich auch die
Tischplatte 4 À ist in ihrer Mitte durchbrochen, damit die auszumessenden
Platten von dem Spiegel .S Licht bekommen können. Der Positionskreis ist
natürlich ebenfalls durchbrochen, wie dies schon bei allen früheren Apparaten er-
wähnt worden ist. Er wird an zwei diametralen Nonien abgelesen, und zwar bis zur
Genauigkeit einer Bogenminute. Die Feinbewegung des Kreises ist jedoch von den
früher beschriebenen ganz verschieden. Eine Klemmung fehlt überhaupt, da
der Kreis an seiner Peripherie mit feinen Zähnen versehen ist, in welchen der
Trieb £ eingreift, mit dem er gedreht wird. Diese Einstellungsweise ist fein
genug, und die Bewegung geht rasch. Auf dem Positionskreis befindet sich nun
abermals zur Aufnahme der photographischen Platten, die mit schwachen Uhr-
federn niedergedrückt werden, eine viereckige Platte m. Anstatt dieser kann
man auch den Plattenhalter /V (in der Nebenfigur sichtbar) aufsetzen, auf dem
das Negativ durch die beiden Federn f / gehalten wird. Ebenso kann auch
die Vorrichtung O aufgesetzt werden, die in Anwendung kommt, wenn man
z. B. Glasmikrometer ausmessen will, die auf die Scheibe z gelegt werden.
Die Platte zz wird an Stelle von z gesetzt, und die Scheibe z, die auf einem
in einem weiteren Rohre z» verschiebbaren Rohr sitzt, kann durch den Trieb 7
zur Einstellung in den Kreis des Mikroskops 77 hóher oder niedriger gestellt
werden.
Die Vorrichtung J' dient zur Ausmessung der Spectra, und wird über diese
nachher einiges gesagt werden. Zunächst wenden wir uns zur eigentlichen Mess-
vorrichtung. Wie schon erwähnt wurde, sind auf dem Tisch zwei Ständer BB
angeschraubt, die das starke gusseiserne Prisma CC tragen. Auf diesem sind
zwei Schieber / und X aufgesetzt, von denen sich 7 mit Hilte der Schraube Z'
auf das Prisma aufklemmen lässt, während X durch ein Getriebe (unsichtbar)
und eine an der unteren Basis des Prismas befindliche Zahnstange rasch und
grob bewegt werden kann. Auf dem Schieber / befindet sich aber eine feine
Schraube, die mit dem geründerten Kopf S gedreht werden kann; sie lehnt
sich an den Anschlag ; an, der auf dem Schieber 77 sitzt. Wenn also / fest-
geklemmt ist, so lässt sich Z mit der Schraube S um einen geringen Betrag
fein weiterbewegen. Wie ersichtlich, erfolgt die Feinbewegung nur in einer
Richtung; wenn man aber den Trieb von X in der Hand hat und damit Z
permanent an S drückt, so kann die Feinbewegung in beiden Richtungen er-
folgen.
Auf. dem Schieber X sind die beiden Mikroskope X und M' befestigt.
Letzteres correspondirt mit einer von WANSCHAFF meisterhaft ausgefithrten Milli-
meterscala, die mit zwei Schrauben (nur eine bei Z ist sichtbar) befestigt ist.
Das Mikroskop M' ist unverrückbar und die Messung geschieht auf der Scala
mit der Mikrometerschraube s, wogegen sich das andere Mikroskop M um seine
Axe drehen lässt, welche Drehung durch den Positionskreis auf halbe Minuten
angegeben wird. Die grobe Drehung wird durch die Elfenbeinknôpfe d, d, d
bewirkt, die Feinbewegung durch eine gewôhnliche Tangentenschraube. Der
Positionskreis hat den Zweck, den Positionswinkel von Doppelsternen auf der
Platte zu bestimmen. Wenn nämlich die Richtung der täglichen Bewegung auf
der Platte gegen die Kante des Prismas CC orientirt ist, sowie der Nullpunkt
des Positionskreises Æ, so ergiebt die Einstellung sofort den Positionswinkel der
Doppelsterne. Die kleinen Entfernungen kónnen in jedem Positionswinkel mit
der Mikrometerschraube s' gemessen werden, wogegen grössere Entfernungen