Astrophotographie.
für y = 0 u = 0"-089
15' 0:093
30' 0:105
45' 0:120
60' 0:141.
Damit nun die Genauigkeit der Coordinatenmessungen der Sterne in Ueber-
einstimmung mit der Genauigkeit des Nullpunktes und der Orientirung ist, soll
angenommen werden, dass die Messungen so genau sind, dass der mittlere
Fehler einer Coordinate in Bezug auf die Axen den mittleren Maximalfehler
aus der fehlerhaften Lage der Axen nicht überschreite, also gleich 0'141 sei.
Wenn der mittlere Fehler einer Pointirung und einer Scalenablesung gleich gross
sind, so müssten sie beide in obiger Annahme 0'-10 sein. Danach wird also
der mittlere Werth der zufülligen Fehler in beiden Coordinaten der Sterne, in
Rectascension und Deklination == 0'-20 im gróssten Kreise sein. Diese Genauig-
keit zu erreichen ist also Bedingung, wenn die Resultate denen der direkten
Beobachtung gleichwerthig sein sollen, und dass dies im allgemeinen móglich
ist, ist von THIELE, GIL1, JAcoBv u. A. hinsichtlich der Messungen in Distanz
und Positionswinkel gezeigt, von KaPTEYN hinsichtlich der direkten Messung
von Rectascension und Deklination, von BAKHUYZEN hinsichtlich der Messung
in rechtwinkligen Coordinaten.
Was die Bestimmung des Nullpunktes der Positionswinkel betrifft, so ist das
naheliegendste Verfahren das gewesen, das Uhrwerk des Fernrohres anzuhalten,
sodass dann ein Stern in Folge seiner täglichen Bewegung die Richtung der
letzteren aufzeichnet. Indessen hat diese Methode ihre Nachtheile. Es ist zu-
nächst unbequem, wenn auf der Plattenoberfläche eine Reihe von Linien vor-
handen sind, die, wenn sie von hellen Sternen herrühren, so stark hervortreten,
dass sie die Bilder der schwächeren Sterne, die zufällig mit ihnen zusammen-
fallen, verdecken. Es ist nun wohl vorgeschlagen worden, die Platte zur Zeit
des Stillstandes des Uhrwerkes durch einen Schirm derartig zu verdecken, dass
nur der Süd- und Nordrand frei bleiben, auf dem dann ein hellerer Stern seine
Bahn aufzeichnet. Dabei kommen dann also nur ganz wenige Linien, eine oder
zwei, zur Bestimmung dieser für alle auf der Platte befindlichen Sterneindrücke
fundamentalen Grósse in Betracht, und noch dazu liegen diese Linien an Stellen
der Platte, wo die optische Definition die schlechteste, die Distorsion die grósste
ist. Dasselbe gilt, wenn auch in etwas modificirter Weise, von dem Vorschlag,
die Platte in der Weise mit einem Diaphragma zu versehen, dass nur die Ost-
und Westründer exponirt werden, und dann die Exposition so lange auszudehnen,
dass der Stern eine Linie an beiden Rändern beschreibt. Dann würde man
allerdings wohl eine grössere Anzahl Sternspuren erhalten, aber die Nachtheile,
die aus den photographischen Eindrücken an den ungünstigsten Stellen der
Platte entstehen, bleiben hier die gleichen, wie vorher. Zudem lässt sich leicht
zeigen, dass eine solche Bestimmung des Nullpunktes der Positionswinkel für
jede Platte eine ganz erhebliche Zeit fordert, die natürlich einmal abhängig ist
von der Oberfläche des Cliches, sodann aber auch sehr rasch mit der Deklination
zunimmt, da sich die für den Aequator gültige Zeit mit der Secante der Dekli-
nation multiplicirt. Beispielsweise wird allein diese Operation, wenn sie für
Aequatorgegenden 15 Minuten fordert, für Sterne von 60° Deklination schon
30 Minuten in Anspruch nehmen. Während einer solchen Zeit bleibt aber der
Einfluss der Refraction, selbst wenn die Sterne in der Nähe des Meridians beob-
achtet werden, wo sich die Höhe ja am wenigsten ändert, doch in Folge der
m.