Astrophotometrie. 300
geworfen wird. Hat man vorher den Winkelabstand der beiden Sterne von
einander berechnet, so kann man denselben an dem das Prisma tragenden
Theilkreise einstellen und sich damit das Aufsuchen erleichtern. Sind nun beide
Sterne im Gesichtsfeld, so verschiebt man die Objectivhilften in der gleichen
Richtung, dann dehnen sich die punktartigen Sternbilder im Gesichtsfeld zu
Flächen aus, welche die Form der Blenden annehmen, die vor den Objectiv-
hálften angebracht sind. Man verrückt nun die letzteren so weit, bis die im
Gesichtsfeld aneinander grenzenden Dreiecksfláchen gleich hell erscheinen. Die
letzteren. hált man durch Verstellung der Blenden dabei stets von gleicher
Grósse.
Verschiebt man das Ocular eines Fernrohres aus seiner Focalstellung, so
dehnt sich das Bild eines Sternes im Gesichtsfeld zu einer mattleuchtenden
Kreisfliche aus, deren Helligkeit mit wachsender Verschiebung des Oculars
mehr und mehr abnimmt. Misst man bei einer bestimmten Helligkeit X die
Verschiebung des Oculars aus seiner Focalstellung und richtet dann das Fern-
rohr auf einen anderen Stern, so kann man auch von diesem durch Verstellen
des Oculars eine Kreisfliche von der Helligkeit Z im Gesichtsfeld erzeugen,
nur wird dabei diesmal das Ocular einen anderen Abstand vom Focus des Ob-
jectivs haben. Nach den einleitenden Erläuterungen ist leicht einzusehen, dass
die Helligkeiten der beiden Sterne sich zu einander verhalten wie die Quadrate
der jedesmaligen Ocularverschiebungen; dieser Satz gilt auch, wenn man um-
gekehrt das Objectiv gegen das Ocular verstellt. Lässt bei dem STEINHEIL’schen
ut: : a 1
Apparat das feste Prisma P, mit seiner zugehörigen Objectivhälfte nur — und
1
das andere Prisma P, mit seiner Objectivhälfte nur — von der Lichteinheit hin-
2
durchgehen, haben die zu vergleichenden Sterne @ und B die Helligkeiten A,
und Aj, und sind die Verschiebungen der Objectivhilften aus der Focalstellung
7, und 2,, wenn Stern « durch Hälfte 1 und Stern ß durch Hälfte 2 betrachtet
wird, so ist
HL HH y y 5
nu = ri:0) oder |y —-— 7:29. a
Pı Pa re £1 Pa ines @
Tauscht man nun die Sterne gegen die Objectivhälften aus und findet nun-
mehr als Verschiebung der ersten 7,' und als die der zweiten v,', so wird
> af
2; py
Durch Multiplikation der letzten beiden Gleichungen erhält man
vy’ $0 (b)
Hu Hy = 7104 :7,2,!
oder logarithmisch geschrieben
I
21 71
log Ha — log Hp = fog == es log f
2 73
sodass man also durch Vertauschung der Sterne gegen die Objectivhálften und
Prismen von den durch dieselben erzeugten Absorptionen frei wird. Dividirt
man Gleichung (7) durch (27), so ergiebt sich
uti esci
1 a
$3 avy
oder logarithmisch ausgedrückt