332 Astrophotometrie.
wührend in neuester Zeit sehr ausführliche Beobachtungen von H. C. Vockr an-
gestellt wurden, deren Resultate in der folgenden Tafel zusammengestellt sind,
unter Beibehaltung der für die BoucuER'sche Messung angegebenen Züáhlweise
für Sonnenradius und Lichtstärke.
Helligkeitsvertheilung auf der Sonnenscheibe nach H. C. Voczr.
Abstand vom Intensität der Strahlen im Abstand vom Intensität der Strahlen im
Centrum Roth Grün Violett | Centrum Roth Griin Violett
0 1-00 1-00 1:00 15:0 0:88 0:76 0:69
12°5 1:00 1:00 0:99 85:0 0:79 0:65 0:57
25:0 0:99 0:98 0:98 95:0 0:58 0:44 0:35
375 0:98 0:95 0:94 96:0 0:58 0:39 0:31
50:0 6:97 0:91 0:89 98:0 0:42 0:28 0:39
62:5 0:94 0:85 0:81 | 100:0 0:30 0:16 0:18
Was die Gesammthelligkeit der Sonnenscheibe anbetrifft, so ist es schwer,
eine genaue Angabe darüber zu machen, da man keine künstliche Lichtquelle
besitzt, die sich nur angenübert mit der Sonne an Intensität messen kann. Von
verschiedenen Beobachtern ist versucht worden, das Verhàltniss zwischen der
Lichtstärke der Sonne und der des Vollmondes zu bestimmen. So fand Surru,
indem er die Intensität des Vollmondes der mittleren Helle des reinen Tages-
bimmels gleich setzte, dass die Sonne 300000 Mal heller sei als der Vollmond,
ein Werth, der durch Vergleichung der betreffenden Lichtquellen mit Kerzen-
flanmen, die BoucUER vornahm, bestitigt wurde. WOLLASTON dagegen unter-
suchte die Schwárze der von beiden Himmelskórpern geworfenen Schatten und
setzte danach die Helligkeit der Sonne 801072 Mal grösser als die des Voll.
mondes, während BOND aus seinen Vergleichungen von Sonne und Mond mit
einer Bengolaflamme nur einen etwa halb so grossen Werth, nämlich 470980, er-
mittelte. Die genauesten Messungen rühren wohl von ZÖLLNER her, der mit
zwei verschiedenen Instrumenten die Helligkeit der Mondphasen gegen die der
Sonne bestimmte und, indem 'er aus ersteren die Lichtstürke des Vollmondes
berechnete, diese 619600 Mal geringer fand alsdie der Sonne; aus einer einzigen
direkten Vergleichung zwischen Vollmond und Sonne leitete er jedoch den
kleineren Werth 542300 für das betreffende Verhältniss ab. Den auffälligen
Unterschied zwischen diesen beiden Zahlen glaubt er so erklären zu können,
dass er für einen Theil der Mondoberfläche eine spiegelnde Reflexion annimmt.
Doch dürfte sich der Widerspruch dadurch lösen, dass die Berechnung der
Helligkeit des Vollmondes aus der der Phasen eine sehr unsichere ist.
Liefert schon die Vergleichung von Sonne und Vollmond sehr unsichere Werthe,
so ist das in noch höherem Maasse bei der Messung von Helligkeitsdifferenzen
zwischen Sonne und Planeten oder hellen Fixsternen der Fall. Die von den ver-
schiedenen Beobachtern angegebenen Grössen finden sich in der folgenden Tabelle
zusammengestellt. Die Sonne ist
622:6 Millionen mal heller als Venus im gróssten Glanz
3028:35 » 2 » » Jupiter in mittlerer e il nach Bonn
6994 p 2 » a Mars ., 23 D
5472 » » 5» » Jupiter , 2 3 nach
130980 H D; » , Saturn ,, o m ohne Ring Zàrr-
8486000 » 3) » » Uranus » »p » NER
19620000 » n7,y^35 Neptun, » »