ALES.
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semen
Astrophotometrie. 339
berechnet. Die wenigen Messungen von SrmpEL und ZÓLLNER ergeben für die
Helligkeit in mittlerer Opposition die Gróssen — 9:07 und — 2:33, also in guter
Uebereinstimmung mit der MürLER'schen Zahl — 92:938. Fasst man die Beob-
achtungen des letzteren zu Jahresmitteln zusammen, so zeigt sich ein allmáhliches
Anwachsen der Helligkeit von 1878 bis Ende 1883 und dann eine Abnahme bis
1890. Es bleibt fraglich, ob diese Schwankungen — wenn überhaupt reell — durch
Vorgänge in der Atmosphäre des Jupiter oder durch entsprechende Aenderungen
in der Helligkeit der Sonne zu erklären sind. Für letztere Auffassung spricht der
Umstand, dass bei Mars, Saturn und Uranus ähnliche Helligkeitsschwankungen,
wenn auch nur schwach, angedeutet sind. Die wegen der Abplattung des
Jupiter nöthige Correction der Helligkeit ist zu klein, um irgend welchen
Einfluss auf die Messungen zu üben.
Saturn lässt auffälliger Weise wieder eine Abhängigkeit von dem Phasen-
winkel erkennen, obgleich derselbe höchstens bis zu 7° anwächst. Daneben
tritt natürlich eine Helligkeitsänderung mit der Höhe 4 der Erde über der Ebene
des Ringes deutlich zu Tage, so dass MÜLLER aus seinen Beobachtungen die
empirische Formel ableitete. $a:
h — 0877 + 00436 « — 2:5965 sin.A 4- 1:2526 sin? A + ol log Gib ‘
Die kurzen Beobachtungsreihen von SEIDEL und ZÖLLNER liefern nach Re-
duction mittelst dieses Ausdrucks als Helligkeit des Saturn bei verschwindendem
Ring und mittlerer Opposition die Werthe 1:04 und 0:95 Grössenklassen, also
beide etwas geringer als die MürLER'sche Zahl 0:877. Die zahlreichen Hellig-
keitsschätzungen von SCHMIDT sind leider zu ungenau, um eine Abhängigkeit von
der Phase erkennen zu lassen. Am besten werden dieselben durch die Formel
1 72 A?
04% 73, — 1?
dargestellt. Die daraus sich ergebende Reduction auf verschwundenen Ring
befindet sich in ganz leidlicher Uebereinstimmung mit der aus der MULLER schen
Formel hergeleiteten, was insofern von besonderem Interesse ist, als die SCHMIDT-
schen Beobachtungen sich auf die nördliche Seite des Ringes beziehen, die
MÜLLER'schen dagegen auf die südliche; es bestände also zwischen den Reflexions-
fähigkeiten der beiden Seiten kein wesentlicher Unterschied. Dass die theore-
tische Formel von SEELIGER mit den Beobachtungen gut übereinstimmt, ist be-
reits früher erwähnt.
Für den Uranus war es MÜLLER auch nicht möglich, eine Helligkeits-
änderung mit der Phase nachzuweisen; nach seinen Messungen ist die Helligkeit
h in Grôssenklassen
h — 1203 — 0:0370 - A +
1 r2 A?
h — 5863 + 01% = D? -
Mit den wechselnden Entfernungen von Sonne und Erde kann sich die
Heiligkeit des Uranus höchstens um 0°5 Grössenklassen ändern.
Beim Neptun beträgt diese eben erwähnte Helligkeitsschwankung im
Maximum 0'2 Gróssenklassen. Eine Einwirkung der Phase ist nicht zu constatiren.
MÜLLER fand aus seinen 138 Beobachtungen
1 72 A?
94 ^8 re (ro— 1%’
wéihrend aus 25 PickERING'schen Messungen
h=— 1661 +
r2 A2
1
77 AL
À Cl == i76 3o dy