342 Astrophotometrie.
die theoretischen Formeln von EULER, LAMBERT und SEELIGER auf den Mond
nicht anwendbar sind, dagegen zeigen die MÜLLER’schen Merkursbeobachtungen
einen ganz ähnlichen Verlauf wie die besonders von BonD und ZÖLLNER am
Monde angestellten, d. h. also die von MÜLLER für den Merkur abgeleitete
empirische Formel würde auch zur Reduction der Helligkeit der Mondphasen
auf die des Vollmondes dienen kónnen, sobald man die Coéfficienten nicht als
Sterngróssen, sondern als Relativzahlen auffasst. Was die scheinbare Albedo
des Mondes betrifft, so liegen sichere Bestimmungen nicht vor. Aus den
WorLAsTON'schen Vergleichungen zwischen Sonne und Vollmond lässt sich die
scheinbare Albedo des letzteren zu 0:091 berechnen, während SEIDEL aus ver-
schiedenen Beobachtungen 0:0303 und ZórLNER 0:1195 dafür fand. Die übrigen
Trabanten im Sonnensystem sind auf ihre Helligkeit hin náher von PICKERING
untersucht, der ihre Lichtstárken im Vergleich zu denen ihrer zugehörigen Haupt-
planeten bestimmte. Setzt man für letztere die von MÜLLER bestimmten Hellig-
keiten in mittlerer Opposition ein, so erhált man die Lichtintensititen der Tra-
banten in Gróssenklassen für die mittlere Opposition des jeweiligen Hauptplaneten
ausgedrückt. Danach ist von den Marssatelliten Deimos 13:07ter und Phobos
12:77ter Grösse. Für die vier äusseren Jupitermonde liegen ausser den
PICKERING'schen noch Messungen von AvuwERS und ENGELMANN vor, danach sind die
Grössen derselben
1 Messungen von
Trabant
AUWERS ENGELMANN | PICKERING
I 6:43 552 | 590
II 6:59 5-70 6°04
III 5:87 5:32 5:58
IV 6-76 6:28 6:66
Nimmt man die scheinbare Albedo des Jupiter zu 0:610 an, so ergiebt sich für
Trabant Scheinbare Albedo nach
ENGELMANN PICKERING
I 0:2203 0:3975
II 0:2665 0:4936
III 0:1376 0:2763
IV 0:0792 0:1404
Die Satelliten des Saturn haben nach PickrenRiNG folgende Gróssen:
Minas | . c" ..» 1279 | Rhea. . . . . . 1076
Enceladus. . . . 1928 | Titan . . . . .. 933
Thetys. . . . . 11904] Hyperion . . . . 1369
Dione ^...» 71H45 |Japetus - .. ... .. 1L968
Die stürksten Lichtschwankungen bei seinem Umlauf zeigt Japetus, westlich
vom Saturn hat er seine Maximalgrósse, nümlich 11:32, und Ostlich das Minimum
seiner Helligkeit, nàmlich 12:68. Von den Monden des Uranus konnte PrckERING
nur die beiden äusseren messen, und zwar fand er Titania 14:65ter und Oberon
14:81ter Grósse, wáhrend er den Neptunstrabantals 13:59ter Grósse bestimmte.
Alle die hier gegebenen Helligkeitsangaben sind nur Mittelwerthe, die einmal
mit der Entfernung des Hauptplaneten von Sonne und Erde Aenderungen er-
fahren, dann aber auch wàáhrend eines Umlaufs des Trabanten vielfach solche
zeigen, wie das am stürksten bei Japetus zu Tage tritt, und auch besonders an
den Jupiterstrabanten leicht zu sehen ist. Von diesen zeigt der IV. einen ziemlich
regelmássigen, die drei anderen einen merkwürdig unregelmássigen Lichtwechsel.