Astrophotometrie. 355
die sich keiner der anderen Klassen einfügen lassen wollen. In der folgenden
Tabelle, deren Einrichtung mit den bisherigen identisch ist, sind nur einige
wenige Sterne aufgenommen, die wenigstens noch das obige Merkmal einiger-
massen festhalten.
1900-0 Helligkeit Periode Mittlere Zeit Greenwich
A. R. | Dekl. Max. | Min. Minimum | Maximum
Name
à Cassiopeae . | 0% 348 |+ 55° 59'} 2:2 2:8
€ Aurigae . . 4 54 :8|2-48 41] 30 45
> Orionis . .| 5 96 -9 -- O0 22, 292? 27 167?
«Orionis; .h5 49 7 + T 23 1 14 1967?
n Geminorum.| 6 8.:8,4-22 32| 323 371—423, 231‘ 4 E | 65 Nov. 5
g Herculis. .|16 25 :4|4- 42 6 4"1—5:5|5:4—6'0
a Herculis. .|1l7 10 :1j-- 14 30 31 3:9 160% — 907?
RLyrae . .|18 52 8/4 43.491 40 47 4670 Æ | 87 Oct. 1 87 Oct. 16
2
W Cygni . .121 32 ‘2 |+ 44 56 |5:0—6:3| 67 130*:8 £ | 84 Oct. 12 | 84 Nov. 308
BPegasi . .22 58 94-27 32| 22 | 27 30:— 602
Das Lückenhafte dieser Zusammenstellung kennzeichnet genügend die
unsicheren Grenzen, welche die Klasse umfassen. Ueberhaupt sei nochmals
hervorgehoben, dass diese vier Typen hier nur beibehalten sind, weil sie für
eine derartige Vorführung gewisse Vortheile bieten. Eine vollständige Klassi-
ficirung der Verinderlichen wird durch dieselben keineswegs erreicht; eine
solche würde sich vielleicht besser auf den Spectren der Veränderlichen auf-
bauen lassen, doch ist auch hierfür das Material noch nicht vollständig genug.
Auch reicht dasselbe nicht aus, um über die Vertheilung jener im Raume etwas
auszusagen und Schlüsse daraus zu ziehen. Von den jetzt sicher als veränder-
lich bekannten Sternen stehen etwa # nôrdlich, die übrigen stidlich vom Himmels-
äquator, und bei 27 der letzteren liegt die Deklination zwischen — 30° und — 90°.
Eine Gliederung der Veränderlichen in Bezug auf die Dauer ihrer Perioden giebt
die folgende Zusammenstellung. Danach kommen Perioden von
8 Stunden bis 20 Tagen bei 29 Sternen
20 Tagen, , 106 - ,, x: 11 »
1060. , 5:900... ,, » 99 »
900 .., »:900 .., n 91 »
300 1» ».A00. , »3 59 p
über 400 ., » 19 p»
vor, Wobei zu berücksichtigen ist, dass man von einer Anzahl Veráünderlicher
überhaupt nichts weiter weiss, als dass ihre Lichtstárke thatsáchlich wecbselt.
In enger Beziehung zu den Veránderlichen stehen jene Sterne, die plótzlich
am Himmel im hellen Licht aufflammen und nach einiger Zeit wieder dem Blick
entschwinden. Dass dieses Auslóschen in den meisten Füllen kein vólliges ist,
sondern nur ein sehr starkes Abnehmen der Helligkeit, haben die mächtigen
Fernróhre der Jetztzeit gelehrt, aber vor der Erfindung derselben glaubte man
es bei dem Aufleuchten eines solchen Sterns mit einem neuen Object zu thun
zu haben, woher sich die Bezeichnung
Neue Sterne
bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Man versteht darunter also jetzt ver-
änderliche Sterne von:ganz unregelmüssiger Periode oder solche, die überhaupt
nur eine einmalige starke Schwankung ihrer Lichtstirke durchmachen und vor
und nach derselben constante Helligkeit haben. Wenn man von den mancherlei
23°