364 Astrospectroskopie.
Gore, A catalogue of known variable stars. — A catalogue of suspected variable stars. —
A revised catalogue of variable stars. Alle drei Arbeiten sind erschienen in den Proceedings of
the Royal Irish Academy, Ser. II, Vol. IV, No. 2 und No. 3; Ser. III, Vol. I, No. 1. 1884 — 1888.
PRITCHARD, C., Uranometria nova Oxoniensis; Astronomical Observations made at the
University Observatory Oxford, No. II, Oxford 1885.
Investigations on Light and Heat published with appropriation from the Rumford Fund 1886.
SEELIGER, Bemerkungen zu ZôLLNER’s »Photometrischen Untersuchungene ; Vierteljahrsschrift
der astron. Gesellschaft 21. Jahrg. 1886, pag. 216.
SEELIGER, Zur Theorie der Beleuchtung der grossen Planeten insbesondere des Saturn;
Abh. d. kgl. bayer. Akad. d. Wiss. IL. CL, XVI. Bd. II, Abth. 1887.
CHANDLER, Catalogue of variable stars; Astronomical Journal No. 179—180. 1888.
'TUMLIRZ, Das mechanische Aequivalent des Lichtes; Sitzungsberichte der Wiener Akademie 1889.
CHANDLER, Second Catalogue of variable stars; Astronomical journal No. 300. 1893.
MÜLLER und KEMPF, Photometrische Durchmusterung des nördlichen Himmels, enthaltend
alle Sterne der B. D. bis zur Grosse T:b. Theil I, Zone 0° bis 20° Deklination. Publi-
kationen des Astrophysikalischen Observatoriums zu Potsdam, No. 31. 1894.
WALTER F. WISLICENUS.
Astrospectroskopie, Unter »Astrospectroskopie« versteht man die
Anwendung der Spectralanalyse auf die Gestirne des Himmels, aber es würde
falsch sein, wenn man aus dieser Definition schliessen wollte, dass die erstere
ein Kind der letzteren sei. Die beiden Disciplinen sind von ihren ersten An-
fingen an Hand in Hand neben einander hergegangen, sich gegenseitig fórdernd
und stützend. Dabei ist aber die Astrospectroskopie insofern zurückgesetzt
worden, als sie in den Lehrbüchern nur als ein Anhängsel der Spectralanalyse
behandelt ist. Erst in neuester Zeit hat sie sich durch ihren gewaltigen Auf-
schwung, den sie genommen hat, den Platz unter den Wissenschaftszweigen zu
erringen gewusst, der ihr zu Recht gebührt. So findet sie auch in diesem Buche
ihre gesonderte Behandlung, welche allerdings die Kenntniss der spectralanaly-
tischen Grundprincipien und Beobachtungsmethoden voraussetzt. Denn es kann
besonders bei dem beschrünkten Raum, der im vorliegenden Falle zur Verfügung
steht, hier nicht alles wiederholt werden, was in jedem Lehrbuche der Physik
über Spectralanalyse zu finden ist. Dahin gehören besonders die Gesetze über
die Zerstreuung des Lichtes, die verschiedenen Mittel zur Erzeugung derselben,
und die mathematische Behandlung über den Gang der Lichtstrahlen in Prismen etc.,
sowie auch die theoretischen Betrachtungen der spectralanalytischen Phánomene.
Alle diese und damit verwandte Stoffe konnten hier nicht berücksichtigt werden
und muss der Leser zur Information über dieselben auf die einschlägigen Kapitel
aus dem »Handbuch der Physik«, welches fünf Bände der vorliegenden Encyclo-
pädie bildet, verwiesen werden.
Der Plan, nach welchem in diesem Artikel über Astrospectroskopie der
Stoff angeordnet wurde, ist der nämliche, der auch bei Behandlung der Astro-
photometrie innegehalten wurde und der sich aus der Natur der Sache von
selbst ergiebt. Es sind im ersten Theile die Instrumente und Apparate, welche
zu spectroskopischen Untersuchungen am Himmel diemen, besprochen, während
in der zweiten Hälfte die damit gewonnenen Resultate nebst den daran geknüpften
Folgerungen und Schlüssen dargelegt werden. Bei jedem Spectroskop zur Unter-
suchung irdischer Lichtquellen kann man im wesentlichen drei Haupttheile unter-
scheiden, nümlich erstens den Collimator, der an seinem einen Ende den Spalt
trügt, welcher aus der zu untersuchenden Lichtquelle einen ganz schmalen
Streifen herausschneidet, wührend das am anderen Ende sitzende Collimator-
objectiv die vom Spalt kommenden Lichtstrahlen parallel macht; zweitens die
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