Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

  
  
  
  
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
  
   
  
    
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Astrospectroskopie. 375 
die Mittellinie des Spaltes ihre Lage unverändert beibehält. Eine solche Con- 
struction zeigt z. B. der BROWNING’sche Spalt, wie ihn Fig. 116 darstellt. 
Auf der Verschlussplatte des Collimatorrohres sind die Spaltbacken B, und 
B, zwischen den Schienen S, und S, verschiebbar, und jede der ersteren trägt 
einen senkrechten Stift 7, und 75. Ueber diese ganze Vorrichtung ist eine 
Platte 4, die einen gezühnten Rand und einen mit diesem concentrischen kreis- 
runden Ausschnitt hat, gelegt, die zwei Schlitze A, und A, enthált, in welche 
die Stifte 7, und 7, einfassen. Durch Drehen der Platte A im Sinne der Uhr- 
zeiger oOffnet sich der Spalt, durch Drehen in entgegengesetzter Richtung wird 
er geschlossen. Eine feine Einstellung desselben ist allerdings bei dieser An- 
ordnung mit Schwierigkeiten verknüpft, doch liessen sich diese wohl wesentlich 
herabmindern, wenn man die Platte 4 durch 
eine tangential darangelegte  Mikrometer- 
schraube drehte. Immerhin bleibt ein Nach- 
theil dieser Construction, dass das Schliessen 
des Spaltes nicht durch Federkraft bewirkt 
wird. 
Dieser Fehler ist bei den zwei folgenden 
Constructionen vermieden. Fig. 117 stellt eine 
Spaltvorrichtung dar, wie sie von der Firma 
MERzZ vielfach an ibren Spectroskopen ange- 
bracht und von SECCHI zuerst benutzt WOT- 
den ist. 
  
(A. 111.) 
An den Führungsleisten @ und 6 gleiten die beiden Spaltbacken e und d 
hin, deren Schneiden einen Winkel von 45? gegen die Bewegungsrichtung der 
Backen bilden. Die Backe c wird durch Hineindrehen der Schraube S in das 
Muttergewinde s vorwürts geschoben und drückt dabei gegen den gleicharmigen 
Hebel e, der seinen Drehungspunkt in g hat. Dieser Hebel e drückt nun wieder 
auf den anderen Spaltbacken Z und bewegt diesen in entgegengesetzter Richtung 
wie c, sodass sich beide Backen von einander entfernen und damit der Spalt 
geöffnet wird. Zieht man die Schraube ,$ zurück, so werden die Spaltbacken 
durch den Druck der Federn / und /' auf die Stifte 7 und 4, in entgegen- 
gesetzter Richtung zurückbewegt, sodass sich der Spalt über dem (theilweise 
punktirten) Kreise um x, welcher die Oeffnung in dem Collimatorrohr darstellt, 
schliesst. Durch schwichere und punktirte Linien ist in der Fig. 117 noch die 
Einrichtung zur Erzeugung eines Vergleichsspectrums angedeutet. Ein ungleich- 
armiger Hebel, dessen kürzerer Arm in einem Haken ausláuft, der rechts unten 
über den äusseren Begrenzungskreis des Ringes Æ hinausragt, wird durch Drehen 
des Ringes Æ in einer der Bewegung der Uhrzeiger entgegengesetzten Richtung 
so verstellt, dass ein total reflektirendes kleines Prisma, welches auf dem Ende 
des längeren Hebelarmes befestigt und in Figur 117 durch ein punktirtes Rechteck 
angedeutet ist, den Kreis um x zur Hälfte verdeckt. Gleichzeitig bewirkt die 
erwähnte Drehung des Ringes A, dass die in demselben befindliche Oeffnung 
a über eine entsprechende in dem inneren Ringe gebracht wird (in der Fig. 117 
ist diese letztere irrthümlich durch Schraffen im áusseren statt im inneren Ring 
angedeutet), sodass das Licht einer künstlichen Lichtquelle durch die beiden 
sich deckenden Oeffnungen zwischen den punktirten parallelen Linien hin auf 
das oben erwähnte ‚kleine Prisma fallen kann, welche es auf die eine Hälfte 
des Spaltes reflektirt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.