F7
Si
EEE
Astrospectroskopie. 370
se auf der Rückseite mit Leuchtfarbe bestrichen. Sie wirken dann ähnlich wie
die oben besprochene Scala aus Leuchtfarbe, d. h. sie erscheinen in dem Maasse
heller, als das Spectrum an Intensität abnimmt. Eine andere, von demselben
zuerst vorgeschlagene und von A. HiLGEr in London ausgeführte Marke ist in
Fig. 119 II—IV abgebildet.
n e
Cc
m
£ a a lb
X ni
(A. 119.)
Ein kleines Glasprisma, welches Fig. 119 II und III in Seiten- und Vorder-
ansicht darstellt, ist auf den Flächen a, 6 und f matt geschliffen, während die
Vorderflüche c versilbert ist. In diese Silberschicht ist eine feine Linie » ein-
geritzt. Wird nun durch Fläche e Licht in das Prisma geworfen, so wird dieses
an Fläche d total reflektirt und auf Fläche c geworfen, wodurch die Linie x er-
leuchtet wird. In der Fig. 119 IV ist die Einfügung des ganzen Prismas P in ein
Ocular und seine Beleuchtung durch Spiegel M dargestellt; man sieht also im
Gesichtsfelde nichts als die feine Lichtlinie zz, auf welche die Spectrallinien
eingestellt werden. SECCHI suchte die hier bestehenden Schwierigkeiten dadurch
zu besiegen, dass er das Mikrometer — ganz ebenso wie die früher besprochene
Scala — an das Ende eines besonderen Mikrometerrobres legte, dessen parallel
austretende Lichtstrahlen ebenfalls von der dem Beobachtungsrohr zugewandten
Prismenfliche in das letzte hineinreflektirt wurden. Als Mikrometermarke ver-
wandte er dabei einen engen Spalt, den er von hinten beleuchtete, sodass er
im Gesichtsfeld des Beobachtungsrohres als feine Lichtlinie erschien. Diese
Idee ist von BROWNING in seinem »Ghost-Micrometer« wieder aufgenommen, nur
dass er statt des Spaltes eine feine, in eine versilberte Glasplatte geritzte Linie
benutzt und die Reflexion in das Beobachtungsrohr nicht durch die letzte
Prismenfläche, sondern durch ein kleines, totalreflektirendes Prisma besorgen
lässt. Die beiden zuletzt beschriebenen Mikrometer leiden an dem Uebelstand,
dass sich die Parallaxe nie ganz beseitigen lässt. Bei allen solchen Marken,
die aus einer hellen Linie bestehen, wird es aber bei nur etwas genaueren
Messungen immer anzurathen sein, durch farbige Gläser denselben angenähert.
die Farbe der eben zu messenden Spectralgegend zu geben, weil dadurch einige
aus der mangelhaften Achromasie der Objective von Collimator und Beobachtungs-
rohr entspringende Fehler gemildert und ausserdem das beständige Wechseln
in der Accommodation des Auges vermieden wird.
Geradezu sehr bedenklich ist die von HILGER in London ausgeführte
Mikrometereinrichtung, die darin besteht, den Spalt des Collimatorrohres messbar
zu verschieben. Hat man im Gesichtsfeld des Beobachtungsrohres eine feste
Marke, so kann man in der That auf diese Weise Abstände von Spectrallinien
messen. Aber die Centrirung des Collimators wird dabei nicht nur zerstört,
sondern man kommt auch bald mit dem Spalt aus der Brennfläche des Colli-