386 Astrospectroskopie.
So hat z. B. GRUsB bei seinem Sonnenspectroskop drei lange Prismen angebracht,
durch welche er das Licht sechsmal hindurchschickt. Den Gang der Strahlen
in einem solchen Apparate erlüutert Fig. 124. Die drei langen Prismen 1, 2 und
3, deren brechende Kanten /' d', 2" 2" und à" 0" sind, liegen mit ihren Rück-
U " U seiten nicht, wie hier
gezeichnet werden
¢! musste, in einer Ebe-
ne, sondern sind na-
türlich entsprechend
& der durch sie er-
zeugten Ablenkung
gegeneinander ge-
t" dreht. Der aus dem
Collimator C aus-
tretende Lichtstrahl
passirt zunächst! die
drei grossen Prismen
und läuft nach zwei-
maliger Reflexion in
dem Prisma c' durch
die ersteren wieder
zurück, erleidet dann im Prisma « abermals eine doppelte Reflexion, worauf er
zum dritten Male die Hauptprismen passirt, die er nach je zweimaliger Reflexion
in den Prismen c', B und ¢'" noch dreimal durchláuft, um dann durch das
Prisma 2 in das Beobachtungsrohr F geworfen zu werden.
Einen ähnlichen Gang nehmen die Strahlen in dem von BROWNING con-
struirten Sonnenspectroskop, welches in Fig. 125 abgebildet ist. Die Zerstreuung
des Lichtes wird hierbei durch
sechs Prismen besorgt, von
denen die vier mittleren einen
brechenden Winkel von 60°,
die beiden äusseren von nur
30? haben. Auf das eine dieser
letzteren ist ein halb so grosses
total reflektirendes Prisma mit
seiner Kathetenflüche aufge-
kittet, während seine andere
dem Objectiv des Collimators
zugewendet ist. Auf das andere Prisma von 30? Winkel ist ein total reflektiren-
des Prisma mit der Hypothenusenfläche aufgekittet, wodurch der vom Collimator-
rohr kommende und durch die sechs Prismen gelaufene Lichtstrahl durch
zweimalige Reflexion zur Rückkehr durch die Prismen gezwungen wird. Beim
abermaligen Austritt aus denselben gelangt er direkt in das Beobachtungsrohr.
Der ganze Prismensatz kann durch automatische Bewegung stets auf der Minimum-
stellung erhalten werden. Links erblickt man in der Figur das Schrauben-
gewinde, mit welchem der ganze Apparat am Refractor befestigt wird, während
man hinter dem sich daran schliessenden Positionskreis die beiden Schrauben
hervorragen sieht, durch welche der Spalt mit dem ganzen Spectroskop excen-
trisch zum Gesichtsfelde des Hauptrefractors gestellt werden kann, also z. B. so,
dass der Spalt den Sonnenrand tangirt und durch ein einfaches Drehen um
Lad 23
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(A. 124.)
(A. 125.)