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Bahnbestimmung der Planeten und Kometen. 455
Dies ist der Ausdruck des zweiten KrPLER'schen Gesetzes, wonach die
Fláchengeschwindigkeit eines Planeten oder Kometen in seiner Bahn eine con-
stante Grosse ist.
Eliminirt man
dx? + dy? + dz?
aus (4) und (5), so ergiebt sich
rdr
dt = VER Fr CO = CF ; @
Dieses Resultat mit Gleichung (6) verbunden liefert
dr 7
Att ©, V2@ + m)r — C,r? — C2. (8)
Die letzte Gleichung giebt das Maximum und Minimum des Radiusvectors,
wenn man den Ausdruck rechter Hand gleich Null setzt; bezeichnet man
das Maximum von 7 mit a (1 -r e)
das Minimum von 7 mit 2 (1 — e),
so wird
R2(1 + m) x a eR
Cur 7 GC =4V1+m pal — ee), (9)
Mit diesen Werthen erhält man
ky1 + m NS M A M LE
y24220 --m5)r—C,r3—c$ zs ya? e? — (a — 7)?
ya
und somit aus Gleichung (8)
dr 7 En
— = ——————-.ya?e? — (a — r)*,
ET ( =)
Da r zwischen den Gróssen « (1 — e) und a (1 + ¢) liegt, so kann man
setzen
a(l — e?)
e dex
worin x einen echten Bruch bedeutet; damit wird endlich nach einigen Reduc-
tionen
dx
Yi x?
v = arc cos x + Ce, (10)
worin C, erst die fünfte Constante der Integration vorstellt, da C, keine unab-
hängige Constante war. Aus (10) folgt durch Substitution von x an die Stelle
von x die Gleichung der Bahncurve
dy = —
und
a(l — e?)
eL RS (11)
1 + ecos (v — Cy)
Diese Gleichung repräsentirt einen Kegelschnitt, und es folgt aus (3) und (11)
das erste KgPLER'sche Gesetz, wonach die Planetenbahnen Kegelschnittslinien
sind, deren einen Brennpunkt die Sonne einnimmt. Führt man statt 2, der grossen
Halbaxe der Bahn, den Parameter durch die Relation
p=a(l—e2)
£
^ lo ecs(v— CQ)
Man nennt die Punkte der Bahn, wo 7 den grössten und kleinsten Werth,
bezüglich @ (1 + e) nnd a (1 — e) erhált, das Aphel (Sonnenferne) und das
Perihel (Sonnennähe). Perihel und Aphel sind um 180? Grade von einander
r
ein, so wird
^