Chronologie. 623
Unabhängig vom Monat läuft die 7tägige Woche, deren Namen sind: Ahad,
Esnein, Salasa, Erbua, Chamis, Dschuma, Sebt, entsprechend unserem Sonntag
bis Samstag. Da die Hedschra an einem Dschuma (Freitag) stattfand, so ist
dieser Wochentag ein Festtag. Den Tag beginnen die Türken mit Sonnen-
untergang.
Der Kalender der franzósischen Republik ist von dem Deputirten
RoMME aufgestellt und am 5. October 1793 in Frankreich eingeführt, sowie am
1. Januar 1806 wieder abgeschafft worden. Die Jahre desselben sind feste Sonnen-
jahre und werden vom 22. September 1792, der Begründung der Republik,
ab gezáhlt und mit rómischen Ziffern bezeichnet. Das Jahr hat 12 Monate zu
je 30 Tagen, dazu kommen im Gemeinjahr 5, im Schaltjahr 6 jours comple-
mentaires oder jours epagomènes. Auf 3 Gemeinjahre folgt ein Schaltjahr von
366 Tagen, die vier Jahre zusammen heissen eine Franciade. Die Namen der
Monate sind:
Herbstmonate Wintermonate | Frithlingsmonate Sommermonate
1) Vendémiaire 4) Nivóse 7) Germinal 10) Messidor
2) Brumaire 5) Pluvióse 8) Floréal 11) Thermidor
3) Frimaire | 6) Ventóse 9) Prairial 19) Fructidor
Jeder Monat zerfiel in 3 l0tügige Wochen (Décade), deren Tage hiessen:
Primidi, Duodi, Tridi, Quartidi, Quintidi, Sextidi, Septidi, Octidi, Nonidi, Décadi
deren letzter immer ein Festtag war. Der Tag begann mit Mitternacht und hatte
10 Stunden, 1 Stunde 100 Minuten, 1 Minute 100 Secunden.
Um nun alle die hier besprochenen Kalender, sowie noch einige andere
weniger wichtige Zeitrechnungen, die hier aus Platzmangel übergangen werden
mussten, mit einander vergleichen und eine Zeitangabe nach einem Kalender
bequem in die entsprechende eines anderen Kalenders umrechnen zu können,
hat Dr. ROBERT SCHRAM in Wien »Kalendariographische Tafeln« berechnet,
die einen Theil seiner schon erwähnten »Hilfstafeln für Chronologie«
bilden und im XLV. Bande der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
der Denkschritten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien 1882,
pag. 303 f£, abgedruckt sind (auch als Separatabdruck bei KARL GEROLD's
Sohn, Wien 1883, erschienen). Für alle Kalender enthalten die ScunRAM'schen
Tafeln je zwei Tabellen, welche als »Tafel I« und »Tafel II« unterschieden
sind. »Tafel I« giebt für grössere geeignet erscheinende Zeitabschnitte des
betreffenden Kalenders die seit Anfang der oben erwähnten julianischen Periode
von SCALIGER verflossenen Tage an, während »Tafel II« die seit Beginn eines
solchen grösseren Zeitabschnittes verstrichenen Tage von Monat zu Monat liefert.
Die Einrichtung dieser zwei Tafeln ist bei den verschiedenen Kalendern möglichst
gleich gehalten, im übrigen geben über ihre Anwendung die von SCHRAM auf
der ersten Seite seiner Tafeln (pag. 303 des ganzen Bandes) gegebenen Erläute-
rungen über »Einrichtung und Gebrauch der Tafeln«, sowie die jedem Kalender
vorgedruckten Erklärungen genügend Aufschluss. Der modus operandi ist also
stets der, dass man eine gegebene Kalenderangabe in Tage der julianischen
Periode verwandelt und diese rückwärts in die dem gegebenen Datum entsprechende
Angabe eines anderen Kalenders. Auf pag. 358 der ScHRAW'schen Tafeln findet
sich eine »Zusammenstellung der verschiedenen Aeren von hundert zu hundert
Jahren« mit ausführlicher Gebrauchsanweisung, die dazu dienen soll auf die