COPERNICUS: Sonnentheorie, 61
Zeit /, zwischen den beiden Aequinoctien bekannt ist, so ist auch der Winkel
E,0 E,— (1, und somit auch der Winkel £,0 E, — 26 bekannt, während der
Winkel £,SZ; = 180?— « ist. Hieraus kann man dann die Strecke SO = c
und den Ort des Aphels 4 der Erde bestimmen.
Es ist nämlich:
EEE, = a EE, E,=0b E,5,E, == 180? — (a -- P) m c.
Nennt man
O,S-y LE, Ei = u, SfÉ.—. OSE,-—X,
so wird
2a+y=0404+42 23=90°—1Z,0Z,=90°—<,
folglich
y= 90° + a —c — 28 = a + (à — a) — 90°
und da
n —2rsina ÿ:n == sin b: sin 0,
ist, so wird
27 sin a sin b ;
da TI LAMPEN COMTE = 0 — 70085
Lànge des Aphels der Erde 4 = a + «.
Copernicus findet fiir die mittlere Linge der Sonne zur Zeit der Epoche
Chr. Geb. 272? 3]', ferner C) — 59' 8'*19, e — 00323; Ort des Apogiums der
Sonne 96? 40'.
Aus der Bestimmung der von den verschiedenen Beobachtern seit PTOLEMAUS
gefundenen Werthe für die Excentricitát und die Lage des Apogáums fand Co-
PERNICUS eine stete Verkleinerung der Excentricität und eine fortwährende
Drehung des Apogäums (gegen die Fixsterne, also nach Berücksichtigung der
Präcession), Die Geschwindigkeit der Aenderungen ist aber nicht dieselbe,
und da COPERNICUS aus den Beobachtungen zu erkennen glaubte, dass zu den
Zeiten des PToLEMÄUS das rascheste, zu seinen Zeiten das langsamste Vorschreiten
des Apogäums gleichzeitig mit der geringsten Aenderung der Excentricität, hin-
gegen zu den Zeiten des ALBATEGNIUS und ALFRAGAN eine mittlere Aenderung
des Apogäums mit der raschesten Aenderung der Excentricität stattfand, so
nahm er ähnlich wie bei der Präcession und Libration an, dass die mittlere
Apsidenlinie in einer fortschreitenden Bewegung begriffen ist, die wahre Apsiden-
linie aber um die mittlere Sf (Fig. 21) schwankt, und zwar so, dass der Mittel-
punkt der Erdbahn sich in einem Kreise %f% rückläufig bewegt!); zu den Zeiten
des PToLEMÄUS fiel der Mittelpunkt mit £ zusammen, zu COPERNICUS Zeiten war
er in £4; die Geschwindigkeit der Bewegung nimmt COPERNICUS Ohne weitere
Rechnung gleich der Geschwindigkeit der Libration, also täglich 754'"8, weil
die aus den Beobachtungen sich ergebende Schwankung sehr nahe die Periode
der Libration zeigte. Da nun hieraus /O, £ — w = 165? 38' folgt, und Sf = €, =
0:0414, St = e, — 070323 ist, so folgt, wenn O,£ — p, O,.S — ey, Si — e$, Oft
= a, 0, S4 x gesetzt wird,
a = 90? — 1o; sin (a + x) = 7} sin a; p ==¢, Mt
und wenn der beobachtete und wegen Pricession und Libration corrigirte Ort des
Aphels wegen x verbessert wird, die mittlere Bewegung des Aphels. COPERNICUS
fand p= 000475, e, — 003685, e, — 29 4- p — 0'0416; ¢4=1¢, — p = 00321,
den Maximalwerth von x — 7°28’; die fortschreitende Bewegung des Aphels
gleich 24"-337 jährlich.
1) Der Kreis 2/27 ist dabei wegzudenken,