Allgemeine Einleitung in die Astronomie,
Nennt man nun den Winkelabstand eines Gestirnes von seinem instantanen
Aphel dessen Anomalie, so wird für die Erde, da sich das Aphel in derselben
Richtung bewegt, wie das Gestirn, die tägliche Bewegung der Anomalie etwas
kleiner sein, als die tägliche siderische Bewegung; sie betrigt p, = 59'8'' 123
und die mittlere Anomalie zur Zeit der Epoche Chr. Geb. war M, = 211° 19".
Hiernach hat man dann fiir die Berechnung eines Erdortes:
Mittlere Länge der Erde . . . LZ = 272° 81' + 3548"-189 /
Mittlere Anomalie . . . . . . M=211°19" + Sue os] fee Avert!
Mittlere Anomalie der Libration der Tage seit
und des Babnmittelpunktes . . 4= 13?30'4- xd Cur Geb,
€ Sn xm psin d
e cos x = €, + pcos A
in M'
M'= M+ x, tangy = DT
Wahre Länge der Erde gleich Z — y gezáhlt von 1 Arietis.
In der Theorie des Mondes erklirt Copernicus die erste Ungleichheit, die
aequatio centri — Mittelpunktsgleichung, genau so wie PTOLEMAUS durch einen
Epicykel, und bestimmt auch die Grósse
desselben aus Finsternissen auf dieselbe
Art. Für die zweite Ungleichheit, die
Evection, wählt CoPERNICUS jedoch nicht
die excentrische Lage des Deferenten,
sondern einen Epicykel auf dem ersten,
den er den Epicepicykel nennt, wodurch
er den sehr wichtigen Vorteil erreicht,
dass die Schwankungen in den Ent-
fernungen des Mondes viel kleiner sind.
Hiernach bewegt sich der Epicykel 4
(Fig. 23) auf dem Deferenten D, dessen
Mittelpunkt .£ mit der Erde zusammen-
fällt, mit der mittleren täglichen sideri-
schen Bewegung y, — 13? 10' 34-952,
der Mittelpunkt C, des Epicykels 4,
bewegt sich mit der täglichen anotaa-
listischen Bewegung py, = 13° 3' 58""-942
in entgegengesetztem Sinne (die Ano-
malie vom instantanen Apogäum ge-
zählt); endlich bewegt sich der Mond
in dem Umfange des zweiten Epicykels so, dass er in den Syzygien dem Mittel-
punkt C am nächsten, in den Quadraturen von C am weitesten entfernt ist.
Der Mond vollführt also in dem Epicykel 4, zwei Umläufe während einer
Lunation, seine tägliche Bewegung im Epicykel ist also gleich der doppelt
genommenen täglichen Abstandsänderung von Sonne und Mond, also da die
letztere à — 12? 11' 96'^763 ist, gleich 280. Nun ist für die Epoche Chr. Geb. die
mittlere Länge des Mondes 77, (0 — 122? 19', die mittlere Anomalie 77, (9 — 207? 7'
die Entfernung des mittleren Mondortes vom mittleren Sonnenorte D = 209° 58',
daher £ Tage nach Chr. Geb.
M, -—.M,QO Mu My = Ma) + pt D = D, +3;
Da in den Finsternissen der Mond stets in dem dem Mittelpunkte C nächst
gelegenen Punkte # des Epicepicykels ist, so werden alle diese Werthe in einem